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Waldbrände:Griechischer Minister tritt zurück

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Die Katastrophe der vergangenen Tage hat politische Konsequenzen. Die Lage ist inzwischen überall unter Kontrolle, die Temperaturen sind leicht gefallen. Die Gefahr neuer Feuer ist dennoch hoch.

Die verheerenden Waldbrände in Griechenland haben nun auch politische Konsequenzen: Der für die griechischen Sicherheitskräfte zuständige Bürgerschutzminister Notis Mitarakis ist zurückgetreten. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis mit. Der Rücktritt sei akzeptiert worden.

Grund für den Rücktritt ist nach Berichten griechischer Medien das mangelhafte Management der Brandkatastrophe von Rhodos. Zudem war Mitarakis während dieser schweren Krise auf einer griechischen Insel im Urlaub, wie die Athener Zeitung Kathimerini berichtet.

Inzwischen sind laut der griechischen Regierung sämtliche Waldbrände unter Kontrolle gebracht oder gelöscht worden. Fast 700 Feuer seien in den vergangenen zehn Tagen gezählt worden. Drei Personen kamen in deren Folge ums Leben, 74 Feuerwehrleute wurden verletzt. Zudem starben zwei Piloten, als ihr Löschflugzeug abstürzte.

Die Brandgefahr bleibt wegen der Trockenheit und der Winde aber groß, heißt es seitens der Meteorologen. Für große Teile Mittelgriechenlands und viele Inseln der Ägäis gilt auch am Samstag die zweithöchste Waldbrand-Alarmstufe. Am frühen Freitagnachmittag zeigten die Thermometer in fast allen Landesteilen für die Jahreszeit normale Temperaturen von um die 36 Grad.

In Italien und Algerien hat sich die Lage entspannt

Im mittelgriechischen Nea Anchialos mussten am Donnerstagabend rund um ein Munitionslager alle Einwohner in einem Radius von drei Kilometer in Sicherheit gebracht werden. Einer der Brände hatte dieses Lager erreicht. Dabei kam es zu mehreren Explosionen. Das Personal des Munitionslagers war rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Der Brand sei gelöscht, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe am späten Abend mit. Der griechische Verteidigungsminister Nikos Dendias ordnete eine Untersuchung an. Zudem sollen alle Munitionslager der griechischen Streitkräfte auf ihre Sicherheit überprüft werden.

Auch auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien, wo bei den Feuern drei Menschen starben, hat sich die Lage mittlerweile entspannt. Die Feuerwehr ist zwar weiterhin mit mehreren Teams, Löschflugzeugen und Hubschraubern im Einsatz. Die Lage sei jedoch nicht mehr so kritisch, da der starke und heiße Wind nachgelassen habe, teilte sie mit. Einen größeren Brand gab es in der nördlichen Region Ligurien in Ventimiglia unweit der Grenze zu Frankreich. In den übrigen Staaten am Mittelmeer beruhigte sich ebenfalls die Lage - auch in Algerien, wo bei Bränden mindestens 24 Zivilisten sowie zehn Mitarbeiter des Militärs ums Leben gekommen waren.

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