Süddeutsche Zeitung

Podcast "Das Thema":Ercans Tod: Eine offene Wunde

1990 starb ein fünfjähriger Junge bei einem Brandanschlag in Kempten. Erst drei Jahrzehnte später erfährt Ercans Familie, dass es damals ein rechtsextremes Bekennerschreiben gab.

Von Lena Kampf, Lars Langenau und Laura Terberl

Diese Folge von Das Thema thematisiert rassistische Gewalt.

Am 17. November 1990 starb der fünfjährige Ercan beim Brand eines von türkischstämmigen Familien bewohnten Hauses in Kempten im Allgäu. Seine Schwester überlebte schwer verletzt. Nach 20 Monaten werden die Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung ergebnislos eingestellt. Obwohl es Anfang der 90er Jahre auch im Allgäu mehrere Brandanschläge von Rechtsextremen gibt, wird die Familie erst 30 Jahre später erfahren, dass es in ihrem Fall ein rechtsextremes Bekennerschreiben gab.

2020 wurde der Fall noch einmal neu aufgerollt. Viele Beweise aber waren da längst vernichtet, da damals wegen Brandstiftung und nicht wegen Mord ermittelt wurde, sagt Lena Kampf aus dem SZ-Investigativressort. Im April 2023 wurden die Ermittlungen erneut ergebnislos eingestellt. Bis heute ist die Tat ungesühnt. Bei der Familie bleibt eine offene Wunde.

Den Text zu dem Fall finden Sie hier.

Die gesamte Serie "SZ Ungeklärt. Rätselhafte Kriminalfälle" hier.

Anmerkung der Redaktion: Heike Kleffner ist Geschäftsführerin des Verbands der Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

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SZ/lala
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