Süddeutsche Zeitung

Norwegen:Mann von Eisbär getötet

Der tragische Zwischenfall auf Spitzbergen spielte sich auf einem Campingplatz ab. Auch der Bär ist tot.

Das Archipel Spitzbergen ist eines der nördlichsten von Menschen bewohnten Gebieten der Welt, aber vor allem wegen einer Besonderheit international bekannt: dem nahen Zusammenleben von Mensch und Eisbär. Vor zwei Jahren gab es etwa massive Kritik gegen einen Expeditionsveranstalter, weil ein Eisbär erschossen worden war, der den Guide einer Touristenexpedition angegriffen hatte.

In der Nacht zum Freitag ist es nun zu einem erneuten Zwischenfall gekommen, bei dem ein Mann von einem Eisbären getötet wurde. Nach Informationen der Behörden geschah der Angriff gegen 4 Uhr morgens auf einem Campingplatz bei Longyearbyen. Die Identität des Toten war am Freitagmorgen noch nicht bekannt. Einer norwegischen Zeitung zufolge sollen sechs weitere Menschen, die sich auf dem Campingplatz aufgehalten haben, unverletzt sein. Die Gruppe soll in ein Krankenhaus gebracht worden sein, wo sie von einem Krisenteam betreut werden.

Auch der Eisbär ist durch Auseinandersetzung getötet worden, auf das Tier wurde geschossen. Als die Polizei eintraf, war der Bär jedoch verschwunden. Später wurde er tot auf dem Parkplatz eines Flugplatzes gefunden.

In den vergangenen Tagen kam es häufiger vor, dass sich Eisbären der Siedlung näherten. In der Regel werden die Tiere vertrieben oder mit Helikoptern umgesetzt. Die Menschen in Longyearbyen sind dazu aufgerufen, die Ortschaft nicht unbewaffnet zu verlassen. Eine solche Regel gilt für ganz Spitzbergen. Zu der letzten tödlichen Auseinandersetzung zwischen Mensch und Bär kam es dort 2011, als ein 17-jähriger Brite umkam.

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SZ/dpa/mpu
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