Süddeutsche Zeitung

Promis der Woche:Fortsetzung folgt. Bestimmt

Lesezeit: 3 min

Der Bushido-Prozess ähnelt immer mehr einer Talkshow und Britney Spears und ihr Vater streiten auch mal wieder vor Gericht. Dafür wird es bei Götze-Bildern selbst Schalke-Fans warm ums Herz.

Verstecke im Weißen Haus

In dieser Woche dreht sich alles um den künftigen US-Präsidenten Joe Biden. Nur bei Donald Trump nicht, der seine Niederlage einfach nicht eingestehen will. Besonders herzlich wird Bidens Empfang in seinem neuen Zuhause, dem Weißen Haus, deshalb wohl nicht ausfallen. Dafür hat Jenna Bush Hager, 38, ehemalige US-amerikanische First Daughter, einige Tipps parat. Auf Instagram lud sie nun mehrere Fotos aus dem November 2008 hoch, Kindheitserinnerungen, auf denen zu sehen ist, wie sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Barbara den Töchtern von Barack Obama deren neues Zuhause zeigt.

"Wir haben den Mädels gezeigt, wie man das Treppengeländer runterrutscht, und haben ihnen all die Geheimnisse des Weißen Hauses verraten, die wir als kleine Mädchen geliebt haben", schrieb sie: "Die besten Verstecke, das Kino, die Bowling-Bahn." Biden, weit über 70, wird sich für die Verstecke im Weißen Haus eher weniger interessieren, aber vielleicht ja seine Enkelkinder.

"Wenn's scheiße läuft, läuft's scheiße"

Verstecken würde sich Johnny Depp vielleicht auch gerade gerne. Der Fußball- und Lebensphilosoph Oliver Kahn hat einmal gesagt: "Wenn's scheiße läuft, läuft's scheiße." Das gilt nicht nur in der Bundesliga, sondern im ganzen Leben, und auch für Prominente wie Depp, bei dem es derzeit, nun ja, scheiße läuft. Den Prozess gegen die britische Zeitung The Sun und irgendwie auch gegen seine Ex-Frau Amber Heard hat er verloren. Das Label "drogensüchtiger Frauenschläger" wird er nicht so schnell wieder los, zudem sind Anwaltskosten von angeblich acht Millionen Euro zusammengekommen.

Kein Thema für einen der bestbezahlten Hollywoodschauspieler, möchte man meinen - aber auch beruflich sieht es derzeit nicht gut aus. Seine Rolle als Gellert Grindelwald im dritten Teil der "Phantastische Tierwesen"-Reihe ist Depp, wenn auch in beiderseitigem Einvernehmen mit dem verantwortlichen Filmstudio, wie es so schön heißt, schon einmal los. Immerhin: Die Gage von geschätzt 8,5 Millionen Euro streicht Depp offenbar trotzdem ein. In dem Vertrag soll vereinbart worden sein, dass der Schauspieler auch bezahlt wird, sollte der Film nicht fertig oder die Rolle neu besetzt werden. Die Anwaltskosten wären damit beglichen, Promi zu sein, ist eben manchmal doch nicht ganz so scheiße.

Süße Götzes

Auch für Mario Götze, WM-Siegtorschütze, lief es beruflich schon besser, dafür gibt es derzeit für sein Privatleben nur einen passenden Ausruf: "Ohhhh, wie süüüüß!" Ja, bei Papa-Content von Ex-BVB-Star Götze wird selbst Schalke-Fans warm ums Herz. Der 28-Jährige zeigt sich auf Instagram kuschelnd mit seinem kleinen Sohn Rome, der im Sommer zur Welt kam. "Ich nutze die freien Tage, um jede Minute bei meinem Sohn zu sein", schreibt er darunter.

Normalerweise veröffentlicht der Fußballer auf Instagram vor allem sich beim Kicken - die Einblicke ins Familienidyll sind bei seinen 8,2 Millionen Followern aber besonders beliebt; in den Kommentaren wimmelt es nur so vor Herzen. Auch seine Frau Ann-Kathrin Götze hat auf ihrem Instagram-Account ein Foto vom jungen Familienglück veröffentlicht. Allerdings mit dem Hinweis, dass der vier Monate alte Rome kein Wunderbaby sei. "Natürlich weint er und quengelt, und wir haben schlechte Tage und Nächte", so Götze. Manchmal schaffe sie es bis 15 Uhr nicht, etwas zu essen. "Was eine schöne Familie", kommentierte die österreichische Popsängerin Victoria Swarovski dennoch. Da lässt sich wenig hinzufügen. Außer: Bitte fortsetzen!

Gartenzaun stört Grillplatz

Ähnlich viel Aufmerksamkeit bekommt derzeit der Prozess zweier ehemaliger Intimfreunde vor dem Berliner Landgericht: Bushido gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker. Frisch aus der Corona-Quarantäne entlassen, sagte der Rapper dort weiter aus. Der Prozess bekommt dabei langsam etwas von diesen Nachmittagstalkshows aus den Nullerjahren, als die Leute sich ewig darüber ausließen, wie schlecht sie von ihrem Freund/der Nachbarin/ihrem Ex behandelt wurden. Bushido erzählte also mehrere Stunden lang, wie schlecht Arafat ihn als Freund behandelt habe. Dass es immer nur ums Geschäft oder Termine ging, und Arafat kein einziges Mal einfach nur angerufen habe, um zu hören, wie es ihm geht.

Ein zweites Thema: ein Gartenzaun auf dem gemeinsamen Grundstück, den Arafat nicht wollte, weil er seinen Grillplatz störte. Es klingt wie im bitterbösen Rosenkrieg, der Hintergrund ist allerdings ernst: Bushidos ehemaligem Geschäftspartner werden unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Der Rapper tritt in dem Prozess als Zeuge und Nebenkläger auf. Fortsetzung folgt.

Spears gegen Spears

Mit dem Gericht hatte in dieser Woche auch Britney Spears zu tun. In einer Anhörung bestätigte die Vorsitzende Richterin die Vormundschaft durch Spears' Vater James. Sie hat aber auf Antrag der Musikerin einen Finanz-Treuhänder als Co-Vormund benannt und damit die Möglichkeit offen gelassen, James Spears zu einem späteren Zeitpunkt aus dieser Rolle zu entlassen. Die US-amerikanische Sängerin will Medienberichten zufolge nicht wieder auftreten, solange ihr Vater ihr Vormund ist. "Meine Mandantin hat mich darüber informiert, dass sie Angst vor ihrem Vater hat", zitierten die Los Angeles Times und andere Medien Spears' Anwalt.

Nachdem Spears psychisch zusammengebrochen war, entschied ein Gericht 2008, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen. Seither verwaltet James Spears das Vermögen seiner Tochter. Unter dem Hashtag #FreeBritney protestieren Britney-Spears-Fans gegen die ihrer Meinung nach zu rigide Kontrolle durch ihn. Die Anwältin von Spears' Vater sieht die Situation naturgemäß anders. Ihr zufolge brachte Vater James seine Tochter aus ihren Schulden heraus und ist als Vormund mitverantwortlich dafür, dass die 38-Jährige nun mehr als 60 Millionen US-Dollar Vermögen hat. Die Fortsetzung folgt auch in diesem Fall bestimmt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5113946
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/mkoh/lwei
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.