Süddeutsche Zeitung

Wolfratshausen/Penzberg:Es bleibt wohl dumpa

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Die Christkindlmärkte in der Region stehen vor der kollektiven Absage. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen

Von Florian Zick, Wolfratshausen/Penzberg

Im Innenhof des Rathauses sind die Buden für den Christkindlmarkt schon aufgebaut. Aufmachen werden sie corona-bedingt allerdings wohl nicht. Man sei unter den Bürgermeistern gerade darum bemüht, eine landkreisweit einheitliche Regelung zu finden, sagt der Wolfratshauser Rathauschef Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen). Eine definitive Entscheidung soll erst Mitte nächster Woche nach Rücksprache mit Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) fallen. Aber die Tendenz sei schon jetzt recht klar: "Wir werden voraussichtlich absagen."

Es wäre nahezu absurd, sagt Heilinglechner: "Der Freistaat Bayern ruft den Katastrophenfall aus, und wir machen Christkindlmarkt." Man wolle aber verhindern, dass irgendwo doch einer stattfindet - und mangels Alternative sich dort dann die Besuchermassen konzentrieren. Das wäre für das Infektionsgeschehen ungünstig. Mit Benediktbeuern und Bad Tölz gibt es deshalb die Übereinkunft für ein gemeinsames Vorgehen. In Geretsried dagegen ist man noch wankelmütig.

"Wir sind seit Beginn der Pandemie daran gewöhnt, bei Veranstaltungen und Märkten mehrgleisig zu planen", sagt Thomas Loibl, Sprecher der Stadt. Insofern seien auch unter den jetzigen Bedingungen coronakonforme Konzepte denkbar. Seitens der Staatsregierung seien Weihnachtsmärkte bislang auch zulässig. "Sollten sich die Vorgaben der Staatsregierung ändern, können wir im Zweifel auch kurzfristig reagieren", sagt Loibl.

In Wolfratshausen ist man da entschlossener. Nach einem Krisengespräch am Donnerstagabend hat die Stadt die Vereine deshalb schon einmal vorgewarnt. "Nicht, dass die dann auf 1000 Paar Würstchen sitzen bleiben", so Heilinglechner. Die sogenannte "Eiszeit" auf der anderen Loisachseite soll dagegen stattfinden. Zwar unter Einschränkungen, so wird es zum Beispiel wohl keinen Alkoholausschank geben. Die Verträge seien allerdings schon fixiert, so Heilinglechner. "Da kommen wir nicht mehr raus."

In Penzberg wiederum ist auch das Eislaufen abgesagt. "Hannis Eismärchen" auf dem Stadtplatz findet genauso wenig statt wie der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Die Stadt Penzberg habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, teilt Thomas Sendl mit, Leiter der Kulturabteilung. "In Anbetracht der rasant steigenden Fallzahlen und der zunehmend kritischer werdenden Situation in den Intensivstationen war aus Sicht der Stadt aber keine andere Entscheidung verantwortbar."

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SZ vom 13.11.2021
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