Süddeutsche Zeitung

Todestag des Kabarettisten:Stadt plant Dieter-Hildebrandt-Preis

Ein Jahr nach dem Tod des Kabarettisten Dieter Hildebrandt will Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter einen "Dieter-Hildebrandt-Preis der Landeshauptstadt München" ins Leben rufen. Er soll an Nachwuchskabarettisten aus dem deutschsprachigen Raum verliehen werden, und zwar in den Kategorien Solo, Ensemble und Musikkabarett.

Nötig ist dafür noch ein Stadtratsbeschluss, die Zustimmung der SPD hat Reiter aber bereits. Der Preis werde dotiert sein, sagte Reiter am Montag, in welcher Höhe, sei offen. Als Zeitpunkt biete sich Hildebrandts Geburtstag am 23. Mai an. Deutschlands bekanntester Kabarettist war am 20. November 2013 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 86 Jahren gestorben.

"München und Kabarett, auch das gehört zusammen"

"Wenn man so einen herausragenden Menschen verliert, muss man etwas tun", sagte Reiter in der Lach- und Schießgesellschaft bei der Vorstellung eines Hildebrandt-Porträts, das im Januar in der ARD zu sehen sein wird. "Dieter Hildebrandt war in München zu Hause. Von hier hat er nicht nur das politische Kabarett, sondern die politische Kultur in Deutschland insgesamt entscheidend geprägt", sagte Reiter. "München und Kabarett, auch das gehört zusammen - die Landeshauptstadt kann auf eine lange und sehr erfolgreiche Kabarett-Tradition zurückblicken. Wenn man beides zusammen nimmt, dann ist ein Dieter-Hildebrandt-Preis der Stadt München nur eine logische und sehr charmante Konsequenz."

Die Witwe Renate Hildebrandt-Küster freut sich über den Vorschlag, bezeichnete den Preis aber auch als Verpflichtung. Karikaturist Dieter Hanitzsch, Hildebrandts Weggefährte über mehr als 50 Jahre, reagierte begeistert: "Das ist großartig, dass die Stadt das macht! So wird dem großen Hildebrandt die gebührende Ehre erwiesen."

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Quelle:
SZ vom 18.11.2014 / tbc
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