Süddeutsche Zeitung

Verkehrsstatistik:Immer mehr Unfallfluchten

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Die Gautinger Polizei legt ihre Jahresbilanz für 2023 vor. Die Beamten haben seit dem vergangenen Jahr mit Gilching ein erweitertes Einsatzgebiet.

Von Christian Deussing, Gauting

Wie im gesamten Landkreis Starnberg hat auch im Gebiet der Gautinger Polizei die Zahl der Verkehrsunfälle zugenommen. Das ergibt sich aus der Jahresbilanz für 2023, die Inspektionsleiter Andreas Ruch kürzlich präsentierte. Er verwies darauf, dass in dieser Statistik bei den Vergleichszahlen zu 2022 auch die Gemeinde Gilching mit berücksichtigt wurde. Diese gehört erst seit dem Jahreswechsel 2022/2023 zum Dienstbereich der Gautinger Inspektion.

Nach deren Angaben gab es im vergangenen Jahr 945 Verkehrsunfälle, davon 129 mit verletzten Personen. Im Jahr 2022 waren nur 817 Unfälle registriert worden. Angezeigt wurden 226 Unfallfluchten, eine Steigerung von fast 20 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 38 Prozent. Bei zwölf Unfällen war Alkohol die Ursache, zwei Kollisionen ließen sich auf Drogenkonsum zurückführen. Die Polizei verzeichnete obendrein 48 Trunkenheitsfahrten, fünf konnten die Beamten verhindern.

Eine der Hauptursachen sei aber die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen, erläuterte Josef Schmid, Verkehrsexperte der Gautinger Polizei. Hierbei habe es einen Anstieg von 27 auf 65 Unfälle gegeben. Am häufigsten kam es dazu, weil die Autofahrer keinen ausreichenden Sicherheitsabstand einhielten und somit Auffahrunfälle verschuldeten.

Die Straftaten haben sich im Jahr 2023 um 617 auf mehr als 1100 Fälle erhöht, was einem Plus von knapp 80 Prozent entspricht. Dabei wurden laut Jahresbilanz insgesamt 549 Tatverdächtige ermittelt. Dieser beachtliche Anstieg sei aber darauf zurückzuführen, dass eben zum 1. Januar 2023 das Dienstgebiet mit der Gemeinde Gilching erweitert wurde und sich damit die Einwohnerzahl in ihrem Zuständigkeitsbereich auf rund 40 000 erhöht habe, erklärte Gautings Polizeichef Andreas Ruch. Er betonte zudem, dass es sich hier in beiden Gemeinden sicherer lebe als vielerorts in Bayern.

Schockanrufe von Betrügern mit immer neuen Varianten

So registrierten die Ermittler für Gauting 501 Straftaten und damit einen Rückgang von fast 19 Prozent. In Gilching waren 608 Taten zu bearbeiten, was aber nur eine leicht erhöhte Zahl ist. Die Sachbeschädigungen haben aber jeweils um mehr als 30 Prozent zugenommen, während deutlich weniger Rauchgiftdelikte verzeichnet wurden. Auffällig ist, dass in Gilching die Zahl der Diebstähle von 108 auf 171 angestiegen, dagegen in Gauting gesunken ist. Dort gab es jedoch mehr Körperverletzungen, angezeigt wurden 43 Fälle. In Gauting wurden überdies sieben Einbrüche vermeldet, in Gilching nur drei.

Zugenommen hat laut Ruch die Verbreitung von Nacktbildern von Minderjährigen, besonders in jugendlichen Chatgruppen. Bei diesen Delikten setze die Polizei auch auf Prävention, zum Beispiel durch Jugendbeamte in Gautinger und Gilchinger Schulen, so Ruch. Leider seien auch die Schockanrufe von falschen Polizisten ein "Dauerbrenner". Bei denen versuchen Betrüger mit immer neuen Anrufvarianten, ihre meist betagten Opfer um deren gesamte Ersparnisse zu bringen, warnt Ruch.

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