Süddeutsche Zeitung

Umbauarbeiten:Endspurt am Sendlinger Tor

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Immer wieder staut sich der Verkehr, ändert sich die Verkehrsführung. Doch die Arbeiten sollen bald abgeschlossen sein - auch im U-Bahnhof.

Von Andreas Schubert

"Start frei für fünf Jahre Verkehrschaos" titelte die SZ, als im Frühjahr 2017 der Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor startete. Die Schlagzeile zeigt einerseits, dass auch die SZ gelegentlich zu Übertreibungen neigt, andererseits ist sie ein Beleg dafür, dass sich zeitliche Prognosen bei Großbaustellen nicht immer als richtig erweisen.

Die Pläne für die Umgestaltung stammten vom Architekturbüro Raupach und Bohn, das Lichtkonzept vom Designer Ingo Maurer. Doch der Plan der Stadtwerke München (SWM), die Bauarbeiten bereits 2022 abzuschließen, erwies sich als allzu ambitioniert.

Die SWM verwiesen zwar auf unvorhergesehene Hindernisse im Untergrund. So mussten zum Beispiel Stahlträger aufwendig beseitigt und ein unbekannter Hohlraum unter der Blumenstraße verfüllt werden. Dann drang auch noch Wasser in die Baustelle ein. Dazu kamen Großkonzerte, derentwegen Sperrwochenenden für die Baustelle abgesagt werden mussten, um den U-Bahn-Betrieb ohne Störung laufen zu lassen. Doch letztlich sind sich externe Experten sicher, dass die fünf Jahre Bauzeit von Anfang an nicht einzuhalten gewesen seien.

Ob sie nun recht haben oder nicht, dürfte in wenigen Wochen keine Rolle mehr spielen. Denn im Dezember soll der Bahnhof endlich weitgehend fertig sein. Einen fixen Termin gibt es allerdings noch nicht. Ab voraussichtlich Mitte Dezember werde es im Vergleich zu heute im Zwischengeschoss und auf der Bahnsteigebene der U3 und U6 ganz anders aussehen und kaum noch Absperrungen geben, teilt ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft mit.

An der Südseite entstehen im Zwischengeschoss elf Geschäftsräume, gegenüber wird ein DM-Drogeriemarkt einziehen. Ein Termin zur Freigabe des Zwischengeschosses und der Bahnsteigebene der U3 und U6 finde Mitte Dezember statt, 2024 werde es noch einen weiteren feierlichen Termin zum Abschluss aller Arbeiten geben.

Im Untergrund stehen noch abschließende Fassadenarbeiten an, vor allem auf der Bahnsteigebene U1/U2, im Zugangsgebäude im Bereich der Blumenstraße sowie am Aufgang zur Kreissparkasse. Restarbeiten würden im Laufe des Jahres 2024 ausgeführt, dazu zählt auch das neue Zugangsgebäude im Bereich der Blumenstraße.

Direkt vor dem Tor laden künftig Bänke zum Verweilen unter Bäumen ein

An der Oberfläche wird ebenfalls noch in diesem Jahr ein großer Teil der Verkehrsflächen wiederhergestellt, insbesondere der Kreuzungsbereich sowie der Platz direkt vor dem Tor. Hier sind unter anderem neue Einhausungen für die Bäume entstanden, die auch als Sitzgelegenheiten dienen werden und so auf dem Platz mehr Aufenthaltsqualität schaffen.

In der ersten Jahreshälfte 2024 wird auch noch die Platzfläche nördlich des Sendlinger Tors hergestellt. Diese Arbeiten nehmen die SWM im Auftrag der Landeshauptstadt vor. Nach der Eröffnung des Zugangsgebäudes Blumenstraße und der Räumung der U-Bahnbaustelle stellt die Stadt München die Fläche dort dann selbst wieder her.

Die sich ständig ändernde Verkehrsführung wird dann ein Ende haben. Der Platz zwischen Brunnen und Matthäus-Kirche ist bereits seit Längerem wieder für den Autoverkehr gesperrt. Die Bushaltestelle Richtung stadtauswärts ist bereits wieder an ihrem alten Platz. Der Halt in Richtung Innenstadt ist derzeit noch an seinem provisorischen Standort etwas weiter in der Lindwurmstraße.

Aktuell staut es sich vor allem während der Rushhour im Bereich der Kreuzung Oberanger/Lindwurmstraße/Sonnenstraße immer noch gewaltig. Doch die Arbeiten sind schon relativ weit fortgeschritten. Die neuen breiten Radwege sind bereits teilweise nutzbar, der Bereich zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Herzog-Wilhelm-Straße wird noch voraussichtlich bis 2. November abends für den Verkehr gesperrt, die Busse der MVG werden über die Blumenstraße umgeleitet. Danach sollte der Verkehr an der Oberfläche wieder etwas flüssiger fließen.

Im Untergrund kommt es kurz vor Abschluss der Sanierung noch zu größeren Einschränkungen. So wird der Betrieb der U1, U2 und U8 von Montag, 6. November bis Sonntag, 12. November eingeschränkt. Während der Woche fahren die Züge ab 22.30 Uhr in dünneren Takten und mit geänderten Abfahrtsgleisen. Am Wochenende, 11. und 12. November 2023 werden U1 und U2 ganztägig unterbrochen. Die MVG informiert noch über die Details.

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