Süddeutsche Zeitung

Festival in München:60 000 Besucher beim "Rolling Loud Germany" erwartet

Lesezeit: 2 min

Die größte Hip-Hop-Festival-Serie der Welt macht erstmals in Deutschland Halt. Wo man erfährt, welche Acts wann und wo auf dem Messegelände in Riem zu sehen sind, und was sonst noch wichtig ist.

Von Michael Zirnstein

Da rollt etwas Gewaltiges auf München zu: "Rolling Loud", die größte Hip-Hop-Festival-Serie der Welt, macht erstmals in Deutschland Halt. Der Veranstalter Live Nation erwartet bei der Premiere 60 000 Besucher auf der Sonderfreifläche Ost der Messe Riem - und die müssen sich an strenge Regeln halten. Viele Vorgaben für Ablauf und Sicherheit sind inzwischen üblich auf großen Open-Air-Festivals, aber einiges ist auch speziell hier bei "RL Germany" zu beachten.

Zum Beispiel die Konzertabfolge. Viele Gäste fragen sich, welcher ihrer Stars zu welcher Uhrzeit spielt. Das kann man ausschließlich in der Festival-App lesen, nicht auf der Homepage ( germany.rollingloud.com). Unter der Rubrik "Timetable" steht etwa, dass am Freitag Zugnummern wie Bonez MC & RAF Camora (17.35 Uhr), Kodak Black (19.45 Uhr) und Wizkid (21.30 Uhr) spielen; am Samstag Luciano (17.30 Uhr), Lil Uzi Vert (19.30 Uhr) und Kendrick Lamar (21.30 Uhr); am Sonntag Gucci Mane (16.50 Uhr), Ken Carson (19.45 Uhr) und zum Festival-Finale Travis Scott (20.30 Uhr).

Viele Künstler gehen nur kurz auf die Bühne, manche 25 Minuten, die Headliner am Abend immerhin 75 bis 90 Minuten. Es gibt zwei Bühnen auf dem Open-Air-Gelände, die zum Teil gleichzeitig bespielt werden. Der Veranstalter sagt, dass sich der Sound aufgrund der "hochwertigen Beschallungsanlagen" nicht gegenseitig stören werde.

Tagesticket-Besitzer, die feststellen, dass ihr Lieblings-Act abgesagt hat oder an einem anderen Tag als gedacht auftritt (was bei so einem stattlichen Aufmarsch immer passieren kann), dem gewährt der Veranstalter laut Instagram als "Geste des guten Willens" die Möglichkeit, seine Karte auf einen anderen Tag zu tauschen (über ticketmaster.de). Auch können Tickets noch bis Freitag, 11.30 Uhr, auf andere Personen übertragen werden. Der Kauf von Karten ist jederzeit auch online möglich.

Die Preisgestaltung hat im Internet Diskussionen ausgelöst. Wieso man als Standard-3-Tage-Ticketbesitzer (249 Euro inklusive Gebühren) wie ein Mensch dritter Klasse ohne jegliche Annehmlichkeiten behandelt werde, heißt es da etwa. Für 50 Euro mehr darf man schon eine halbe Stunde früher aufs Gelände (um 12 Uhr) und in einer "Fast Lane" an der Schlange für den Einlass vorbeigehen. Für 539 Euro gibt es VIP-Area-Zugang und man darf in "schattige Bereiche mit Sitzgelegenheit". Für den Preis einer Mittelmeerkreuzfahrt (639 Euro) zudem ein "Munchies Merchpaket" und "garantierten Zugang zum 1./2. Wellenbrecher".

Nur faltbare Halbliter-Behältnisse sind erlaubt

Was darf man mitbringen? So ziemlich gar nichts, steht in der App. Natürlich keine Äxte, Feuerwerk, Stühle und Drogen, aber auch keine Schirme, kein Essen und keine Getränke. Erlaubt sind allein faltbare Halbliter-Behältnisse, die auf dem Gelände an den Wasserspendern befüllt werden können. Kaufen freilich darf man reichlich an den Gastro-Ständen. Bezahlt werden kann nur mit einem bargeldlosen System: Auf Chips am Einlassband muss zuvor über ein "Cashless"-Konto Geld geladen werden.

Wie das geht, steht in der App und auf der Homepage. Dort sind auch die diversen Anreisemöglichkeiten durchdekliniert. Von der "Kiss & Ride"-Ablieferschleife in der Paul-Henri-Spaak-Straße bis zu Parkmöglichkeiten für VIPs und Normalos (zusätzliche Gebühr) in den Messe-Parkhäusern. Es darf keinesfalls im Auto übernachtet werden (generell kein Campieren). Der Veranstalter rät, 90 bis 120 Minuten vor dem angepeilten ersten Konzert da zu sein.

Die U-Bahn der Linie 2 (MVV ist in allen Tickets enthalten) fährt zu den Hauptanreisezeiten ab dem späten Vormittag im Fünf-Minuten-Takt. Nach den letzten Shows geht es im dichtesten Takt mit drei Bahnen pro zehn Minuten zurück, trotzdem gibt es ein "Zufuhrsystem mit Wartebereichen" von den Festival-Ausgängen zum Bahnsteig.

Wer sich bedroht fühlt, in Panik ist oder schlicht orientierungslos, der kann sich an eines von vier "Awareness-Teams" wenden. Sie tragen lila Westen und sind auf dem Gelände unterwegs, auch am Infopoint und an ausgewählten Bars bekommt man Hilfe.

So war der erste Tag auf dem Hip-Hop-Festival: Hier geht es zum SZ-Bericht (SZ plus)

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