Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest:Das große Wiesn-Ufo

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Von Franz Kotteder

Manche Münchner finden ja, dass sich die Theresienwiese zur Oktoberfestzeit in einen fremden Planeten voller Aliens in Lederhosen und Dirndl verwandelt. In diesem Jahr gibt es nun obendrein eine außerplanetarische Dependance, ein Wiesnzelt als Ufo gewissermaßen, nördlich der Hackerbrücke.

Denn das Hippodrom, das bis 2014 gut hundert Jahre auf der Wiesn stand und wegen der Verurteilung von Wiesnwirt Sepp Krätz wegen Steuerhinterziehung weichen musste, zieht jetzt bekanntlich in den Postpalast an der Wredestraße 10. Zumindest mit Teilen der Innen- und Außenausstattung.

"Seit einer guten Woche haben wir die Genehmigung für den Gaststättenbetrieb", sagt Wirtin Tina Krätz, Frau von Sepp Krätz, die das Hippodrom zusammen mit Krätzs Schwester Johanna Barsy leiten wird, ähnlich wie bisher schon auf dem Frühlingsfest. Krätz selbst darf wegen seiner Verurteilung in der Stadt derzeit keine Gaststätte führen. Das Wiesnzelt abseits der Wiesn beginnt einen Tag früher als das Oktoberfest, am 18. September, und endet einen Tag früher, am 3. Oktober. "Es wird einen Zwei-Schichten-Betrieb geben", sagt Krätz, "von 18 Uhr bis 23 Uhr mit einer Bierzeltkapelle und Stimmungsmusik, und danach geht's weiter mit einem DJ bis drei Uhr morgens."

Das Hippodrom hatte schon auf dem Oktoberfest den Ruf eines Schicki-Zelts, und es sieht so aus, als ob man auch im Postpalast das bekommt, was man vom Hippodrom mit Fug und Recht erwarten darf. Abends herrscht bayerische Bierzeltstimmung vor, es wird Goaßlschnalzer geben und andere Einlagen.

P1 mit eigener Bar im Postpalast

Stolz ist Tina Krätz, dass viele Bedienungen aus dem Wiesn-Hippodrom auch im Postpalast mit dabei sind. "Das freut auch viele Stammkunden", sagt sie, "die wollen ihre Bedienungen wieder haben, die sie oft schon seit vielen Jahren von der Wiesn kennen."

Zur Nachtschicht zwischen 23.30 Uhr und drei Uhr setzen die beiden Wirtinnen auch auf aushäusige Expertise. Die DJs kommen aller Wahrscheinlichkeit nach von der ewigen Edeldisco P1, die im Postpalast auch eine eigene Bar bekommen wird, neben der Hippodrom-Bar. 1800 Gäste haben Platz im Postpalast, die Achter-Tische sind bereits ganz gut gebucht, aber ausreserviert sei man noch lange nicht, sagt Krätz.

Die Wiesnmass kostet 10,30 Euro, die Mindestabnahme pro Person beginnt bei 42 Euro. Bei der Late-Night-Party von 23.30 Uhr an wird's dann etwas teurer, der obligate Getränkegutschein kostet 55 Euro pro Nase.

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Quelle:
SZ vom 22.07.2015
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