Süddeutsche Zeitung

Öffentlicher Dienst:München steht der nächste Warnstreik bevor

Verdi ruft im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern nun zahlreiche städtische Betriebe und Stellen zum Streik auf, die bislang noch nicht im Ausstand waren. Am Freitag wird am Flughafen gestreikt.

Die Streiks in München gehen weiter: An diesem Donnerstag ruft die Dienstleistungsgesellschaft Verdi Betriebe und Dienststellen zur Arbeitsniederlegung auf, die bislang noch nicht im Ausstand waren. Dazu zählen unter anderen Jobcenter und Arbeitsagentur, Kreisverwaltungs- und Baureferat, Städtische Bestattung und Münchner Stadtentwässerung (MSE).

Die Streikenden versammeln sich um 11 Uhr auf dem Mariahilfplatz zu einer Kundgebung. In den Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro, bei zwölf Monaten Laufzeit. Die Arbeitgeber bieten fünf Prozent mehr Lohn auf 27 Monate.

Verdi lehnt dieses Angebot angesichts hoher Preissteigerungen im vergangenen und laufenden Jahr ab, die Beschäftigte an an finanzielle Grenzen und teilweise sogar in existentielle Nöte gebracht hätten. Zudem leide das Personal im Ballungsraum München an den Folgen der vielen unbesetzten Stellen. Wie stark sich der Streik auf die Betriebe und ihre Kundschaft auswirken wird, ist schwer abzuschätzen, da unklar ist, wie hoch die Streikbereitschaft sein wird.

Am Freitag sind die Sicherheitsmitarbeiter am Flughafen München zum Warnstreik aufgerufen. Reisende müssen dadurch mit verlängerten Wartezeiten rechnen. "An die Passagiere ergeht deshalb der Rat, sich früher am Flughafen einzufinden", teilte die Dienstleistungsgewerkschaft am Mittwoch mit. Mit Flugausfällen sei aber nicht zu rechnen. Der Warnstreik soll von 5 Uhr bis 10 Uhr dauern. Zur Kundgebung werden dann rund 100 Frühschicht-Mitarbeiter der Sicherheitsgesellschaft München erwartet. Das Unternehmen des Freistaats ist für die Fluggast- und Gepäckkontrollen zuständig.

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