Süddeutsche Zeitung

Sternfahrt am Sonntag in München:Auf dem Mittleren Ring und der Lindauer Autobahn wird geradelt

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Bis zu 10 000 Teilnehmer werden zur ADFC-Sternfahrt am Sonntagnachmittag erwartet. Wie die Polizei sich vorbereitet und was das für Autofahrer bedeutet.

Von Martin Bernstein

Eine Stunde lang wird am Sonntag die Lindauer Autobahn auf dem Münchner Stadtgebiet gesperrt sein. Die Sternfahrt, mit der der Fahrradclub ADFC auf den Radentscheid Bayern aufmerksam machen möchte, führt auch über einen Abschnitt der A 96. Zwischen 8000 und 10 000 Radler werden dann dort möglicherweise unterwegs sein.

Der Zeitplan des ADFC sieht vor, dass die Teilnehmer der Sternfahrt von Norden und Süden auf dem Mittleren Ring kommend gegen 13.40 Uhr am Autobahnbeginn in Sendling auffahren und die Schnellstraße 15 Minuten später in der Blumenau wieder verlassen werden. Doch der Leitende Polizeidirektor Steffen Küpper weiß, dass das wohl nur ungefähre Zeitangaben bleiben werden.

Temperatur, Teilnehmerzahl, Tempo: Alles noch offen

Zu viele Unbekannte gibt es noch in der Rechnung des Einsatzleiters. Da ist zunächst einmal das Wetter. Regen dürfte großen Einfluss auf die tatsächliche Teilnehmerzahl haben und darauf, wie schnell die Radler vorankommen.

Was der Leiter des gesamten Verkehrsbereichs im Polizeipräsidium München aber schon weiß: Mit einer Viertelstunde Autobahnsperrung wird es nicht getan sein. Der Streckenabschnitt muss komplett autofrei sein, ehe die Radler starten können. Die Benutzung der Lindauer Autobahn wird also für mindestens eine Stunde nur bis zur und ab der Anschlussstelle Gräfelfing möglich sein. Weiter stadteinwärts gehören die Fahrbahnen dann vorübergehend den Radfahrern. Gesperrt werden übrigens beide Fahrtrichtungen - aus Sicherheitsgründen.

Auch der Mittlere Ring - von Süden etwa ab dem Grünwalder Stadion, von Norden ab dem Petuelring - wird abschnittsweise immer wieder gesperrt, während die insgesamt 16 Arme der Sternfahrt nach München kommen, sich dort zusammenschließen und dann gemeinsam zur Schlusskundgebung auf den Königsplatz fahren. Zwischen 12.30 Uhr und 15 Uhr dürfte es für Autofahrer am Sonntag also nur langsam vorangehen in München.

Nach dem Abschluss ist auf den Straßen noch nicht Schluss

Doch auch nach Abschluss der Kundgebung rechnet Küpper mit Behinderungen, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sternfahrt nach Hause oder zu den nächsten Bahnhöfen radeln. Dann zwar nicht mehr als Demonstrationszug, aber immerhin noch in kleineren Gruppen. Auf Twitter und per Verkehrsfunk will die Polizei über Staus und Sperrungen informieren.

Offen ist, ob möglicherweise Klimaschutz-Aktivisten die Straßensperrungen für eigene, nicht angemeldete Protestaktionen nutzen könnten. Eine Abseil- und Plakataktion an der Fußgängerbrücke über den Petuelring ist dagegen bereits angekündigt - sie soll laut Polizei unmittelbar nach der Durchfahrt der Radler stattfinden, wenn der Mittlere Ring an dieser Stelle eh noch gesperrt ist.

Teilnehmer der Sternfahrt kommen aus ganz Oberbayern sowie aus dem Raum Augsburg mit ihren Fahrrädern nach München. Insgesamt werden in Südbayern knapp tausend Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein, um die Sicherheit der Radfahrer zu gewährleisten und den Verkehr zu regeln. Allein das Polizeipräsidium München wird bis zu 500 Beamtinnen und Beamte aufbieten.

Zahlreiche Freiwillige Feuerwehren sowie das Technische Hilfswerk werden die Polizei bei den Absperrungen und Umleitungen als zentraler Bestandteil des Einsatzes unterstützen. Jeder Arm der Sternfahrt wird zudem eine eigene Polizeibegleitung haben - darunter auch Beamtinnen und Beamte auf Fahrrädern. Man wolle sich, sagt Einsatzleiter Küpper, bei der wohl "familiär geprägten Veranstaltung" am liebsten "auf Augenhöhe" begegnen.

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