Süddeutsche Zeitung

Mobilität:Stadtwerke testen autonome Busse im Olympiapark

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Von Andreas Schubert

Schon vor zwei Jahren haben die Stadtwerke München (SWM) an ihrem Hauptsitz für ein paar Tage einen autonom fahrenden Elektrobus getestet. Das Modell eines französischen Herstellers fuhr im Innenhof zwischen dem Hintereingang und der Kantine hin und her. Jetzt wollen die SWM bei einem deutlich intensiveren Probelauf herausfinden, wie sich autonome Busse im öffentlichen Betrieb bewähren können. Und zwar im Olympiapark, auf einer Strecke von mehreren Kilometern.

Von April an will die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die zu den SWM gehört, mehrere Wochen lang einen elektrisch betriebenen Bus auf zwei verschiedenen Ring-Kursen durch den Park fahren lassen. Eine Runde führt vom U-Bahnhof Olympiazentrum über den Kolehmainenweg Richtung Olympiastadion und -halle wieder zurück über den Lilian-Board-Weg. Die andere Route führt über den Walter-Bathe-Weg zum Olympiasee, entlang am Luz-Long-Ufer und über den Lilian-Board-Weg wieder zurück zum U-Bahnhof.

Der Versuch läuft zusammen mit dem Fahrzeughersteller e.GO Moove aus Aachen, der unter anderem auch einen E-Kleinwagen vertreibt. Die Erprobung findet im Rahmen des vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekts Easyride statt, bei dem das autonome Fahren im urbanen Raum erforscht wird.

Noch ist unklar, wie schnell respektive langsam die beiden E-Busse durch den Park zuckeln werden. Das muss die MVG noch klären. Zum Vergleich: Der von der Deutschen Bahn betriebene autonome E-Bus in Bad Birnbach ist mit 15 Kilometern pro Stunde unterwegs, das ist ein zügiges Jogger-Tempo. Inzwischen hat der Birnbacher E-Bus schon mehr als 20 000 Kilometer zurückgelegt

Der Bus im Olympiapark wird zunächst noch nicht autonom unterwegs sein. Er wird von einem Fahrer gelenkt, währenddessen sammelt das Fahrzeug mithilfe der integrierten Sensortechnik die Umgebungsdaten. Die Sensortechnik ist Voraussetzung für den selbständigen Fahrbetrieb. Autonom fahren wird der Bus, in den 15 Passagiere passen, erst in einem zweiten Testlauf im Herbst dieses Jahres. Wie auch in Bad Birnbach wird dann auch ein Mitarbeiter an Bord sein, den die MVG "Sicherheitsfahrer" nennt. Der kann, wenn nötig, den Bus jederzeit übernehmen.

Bevor der - für Passagiere zunächst kostenlose - Testbetrieb starten kann, sind laut MVG noch ein paar Genehmigungen und die Fahrzeugzulassung nötig. Immerhin sind die Busse bereits MVG-blau lackiert.

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Quelle:
SZ vom 31.01.2020
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