Süddeutsche Zeitung

Obergiesing/Fasasangarten:Bühne frei für den Sommer in der Stadt

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Geld und Auftrittsmöglichkeiten sollen Künstlern, Schaustellern und Marktleuten durch die Krise helfen

Von Hubert Grundner, Obergiesing/Fasasangarten

"Sommer in der Stadt" nennt sich die von der SPD-Stadtratsfraktion angeregte und vom Wirtschaftsreferat aufs Gleis gesetzte Hilfsaktion zugunsten von Schaustellern und Marktkaufleuten, Kunst- und Kulturschaffenden in Corona-Zeiten. Mit Blick auf den Stadtbezirk Obergiesing-Fasangarten hat das Wirtschaftsreferat inzwischen folgende Orte als prinzipiell bespielbar identifiziert: Giesinger Bahnhofplatz, Grünspitz und Weißenseepark sowie Alpen-, Ella-Lingens- und St.-Martins-Platz. Zusätzlich haben die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) den Parkplatz vor dem Cincinnati-Kino vorgeschlagen. Der BA hat außerdem das Angebot angenommen, eine von der Stadt gratis zur Verfügung gestellte Bude selbst zu bespielen. Die Namen potenzieller Akteure, die am "Sommer in der Stadt" teilnehmen wollen, sollten inzwischen dem Wirtschaftsreferat mitgeteilt worden sein. Wobei die Lokalpolitiker für eine größere Veranstaltung mit Künstlern, Schaustellern und Marktleuten ganz klar den Giesinger Bahnhofplatz favorisieren würden.

Zudem würde der Bezirksausschuss den Betroffenen auch gerne mit eigenen finanziellen Mitteln helfen. Was derzeit nicht möglich ist, da ihn sowohl Landesgesetze als auch kommunale Vorgaben daran hindern, über das Stadtbezirksbudget frei zu verfügen. Der BA hat deshalb den Antrag gestellt, dass ihm erlaubt wird, noch verfügbare Eigenmittel aus dem Jahr 2019 bis ins Jahr 2021 zu übertragen. Zur Begründung dienen auch hier die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Um den Einsatz des Geldes noch effizienter zu gestalten, würde der BA zudem auf die 25 Prozent Eigenanteil verzichten, die ein Antragsteller sonst üblicherweise beisteuern muss, wenn er um BA-Geld nachfragt.

Nicht zu verwechseln ist der "Sommer in der Stadt" mit der temporären "Sommerstraße". Eine solche, so wie sie vergangenes Jahr am Alpen- und Edelweißplatz eingerichtet war, soll heuer nicht stattfinden. Dieser Eindruck war jedoch entstanden, nachdem das Planungsreferat auf einen BA-Antrag geantwortet hatte, in dem die Sommerstraße zwar vorkam. Das eigentliche Anliegen aber, auf das der Antrag abzielte, war eine dauerhafte Wiedervereinigung von Alpen- und Edelweißplatz - was das Planungsreferat im Grundsatz als machbar beurteilt. Aber dazu liegt noch keine konkrete Entscheidung vor. Gleiches gilt für Tegernseer Platz und nördliche Tegernseer Landstraße: Deren geplante Umgestaltung kommt zum Unmut des BA seit Jahren nicht voran.

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Quelle:
SZ vom 13.07.2020
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