Süddeutsche Zeitung

Nach neun Jahren Planungs- und Bauzeit:MVG eröffnet Betriebshof in Moosach

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Platz für 500 Fahrer und 200 Busse: Die Münchner Verkehrsgesellschaft eröffnet den neuen Betriebshof - samt Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Werkstatthallen.

Von Andreas Schubert

Auch die von Personal- und Geldnot geplagte Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat manchmal Grund zum Feiern. Am Donnerstag hat sie den neuen Busbetriebshof am Georg-Brauchle-Ring in Moosach eröffnet - nach rund neun Jahren Planungs- und Bauzeit.

Der neue Betriebshof bietet Platz für rund 500 Fahrerinnen und Fahrer sowie knapp 200 Busse. Er ergänzt den zweiten Busbetriebshof an der Truderinger Straße im Osten der Stadt, der vor wenigen Jahren modernisiert wurde. Den knapp 60 Jahre alten Betriebshof West an der Hans-Thonauer-Straße in Laim wird die MVG im Laufe des nächsten Jahres räumen, dann ist dort Platz für Wohnbebauung. Ein weiterer kleiner Betriebshof entsteht derzeit in Fröttmaning.

Der Betriebshof Moosach ist integriert in einen Gebäudekomplex namens "Hybrid.M", der auf einem 40 000 Quadratmeter großen Grundstück für etwa 196 Millionen Euro neu errichtet wurde. In der dreischiffigen Abstellhalle des Betriebshofs können künftig etwa 170 Elektro-Busse geladen werden. In der ersten Ausbaustufe sind zunächst 56 Ladepunkte installiert, in den nächsten Jahren soll die gesamte Abstellfläche entsprechend ausgebaut werden. Aktuell sind etwa 120 Busse im neuen Busbetriebshof untergebracht, zum Fahrplanwechsel im Dezember wird er dann vollständig ausgelastet sein.

Auf dem Gelände befinden sich auch zwei Werkstatthallen mit Spenglerei und Lackiererei. Im Keller sind Ersatzteillager und Technikräume untergebracht. In den unteren Etagen des Mantelbaus, der den Betriebshof umgibt und die umliegende Wohngegend von Geräuschen abschirmt, befinden sich die Verwaltung, die Busfahrschule und die Betriebsgastronomie, in den oberen Etagen vermietete Büroflächen.

Ingo Wortmann, Chef der MVG, hatte in jüngster Zeit nicht unbedingt viel Grund zum Jubeln. Die Einnahmen reichen für einen effektiven Ausbau des ÖPNV hinten und vorne nicht. Dazu kommt derzeit ein Mangel an Fahrern, der nur ein eingeschränktes Angebot erlaubt. Jetzt freut er sich über einen hochmodernen Standort, der den Weg zur Verkehrswende weisen soll. "Ein Symbol für den Aufbruch" sei der Neubau, so Wortmann.

Mit Lob für das 49-Euro-Ticket wandte sich Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) an die Bundestagsabgeordnete Daniela Kluckert (FDP), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, sprach aber auch die Probleme bei der Finanzierung des ÖPNV an. "Wir brauchen auch als wirtschaftsstarke Stadt die Unterstützung vom Bund und vom Freistaat."

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