Süddeutsche Zeitung

Omikron in München:In Kliniken fällt immer mehr Personal aus

In Münchner Krankenhäusern fehlen viele Mitarbeiter, weil sie sich infiziert haben oder in Quarantäne müssen. Und die Tendenz steigt stark an.

Von Nicole Graner

Die hohe Ansteckungsrate der Corona-Variante Omikron macht auch den Krankenhäusern in München zu schaffen. Immer mehr Personal ist nicht mehr einsatzbereit. An diesem Freitag sind im LMU-Klinikum 187 Mitarbeiter ausgefallen. 115 seien infiziert, die anderen in Quarantäne. "Die Tendenz ist stark ansteigend", teilt das Klinikum mit. Gerade in der Altersgruppe der 14-bis-35-Jährigen stiegen die Zahlen rasant an - genau zu dieser Altersgruppe würden aber viele Beschäftigte am LMU-Klinikum gehören.

Auch die München Klinik beobachtet laut Pressesprecher Raphael Diecke "die Zahlen genau". Noch lägen die temporären Ausfälle beim Personal "nicht in einem kritischen Bereich". Angesichts der steigenden Fallzahlen der Omikron-Variante habe die München-Klinik die bislang geltenden "Delta-Maßnahmen" noch einmal verschärft, etwa durch ein Besuchsverbot und ein engmaschigeres "Testregime" bei Patienten und Mitarbeitenden. Unter anderem würden auch "Organisationseinheiten teilweise getrennt und feste Teams eingeführt, so dass in einem möglichen Quarantänefall nicht alle Mitarbeitenden eines Teams betroffen sind", erklärt Diecke.

Auch die angepassten Quarantänevorschriften helfen. Vollständig geimpfte, geboosterte und kürzlich genesene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen nicht mehr in Quarantäne, wenn sie als Kontaktperson gelten. Ob das reicht, müsse sich nun zeigen, heißt es beim LMU-Klinikum. Entscheidend seien die Einhaltung von Abstandsregeln, das Tragen von Masken und dass es auch in den Pausenräumen zu bestimmten Zeiten "nicht zur Ansammlung mehrerer Personen komme".

In München sind für Donnerstag 2360 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Damit gibt es insgesamt 161 104 Infektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in München lag am Freitag laut RKI bei 718,2.

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