Süddeutsche Zeitung

Neuer Campus in Obersendling:Wo nicht nur Schüler lernen

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Eine modern gestaltete Grundschule bildet das Herzstück des neuen Lerncampus an der Aidenbachstraße. Doch auch kleinere Kinder, die Volkshochschule und Vereine finden hier einen Platz - und Musiker Proberäume.

Von Kathrin Aldenhoff

Ein besonderer Ort soll es sein, ein Ort zum Lernen, für die ganz Kleinen und für Schüler, aber auch für Erwachsene. An der Aidenbachstraße in Obersendling haben am Dienstag Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Stadtschulrat Florian Kraus (Grüne) den neuen Campus eingeweiht, dessen Herzstück eine Grundschule bildet. "Wir bieten unseren Kindern mit der neuen Grundschule ein optimales Lernumfeld nach dem Lernhauskonzept und gleich mehrere Möglichkeiten der Nachmittagsbetreuung", sagte Reiter. Der Campus setze neue Maßstäbe, sei weit mehr als nur eine Schule.

In den vergangenen sechs Jahren wurden auf einer Brache gegenüber vom Ratzingerplatz für 87 Millionen Euro eine Grundschule, ein Tagesheim, eine Kindertagesstätte, die Schule der Phantasie, eine Sing- und Musikschule, ein Volkshochschul-Standort, eine Turnhalle samt Sportplatz auf dem Dach und Proberäume für Musiker gebaut - die waren ein Anliegen des Oberbürgermeisters.

"Die neuen Räume fördern das Miteinander und bieten allen die Chance auf Bildung und Teilhabe", sagte Stadtschulrat Kraus. Im Bildungsreferat sei man besonders daran interessiert, Bildungsgerechtigkeit zu fördern. "Der Campus ist dafür ein besonders gelungenes Beispiel." Er entstand im Rahmen des Münchner Schulbauprogramms, das mehr als 100 Baumaßnahmen für insgesamt 7,84 Milliarden Euro umfasst.

Seit ein paar Wochen wird in der Grundschule schon gelernt, die 390 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Zielstattstraße sind in dem Gebäude untergekommen, bis wiederum ihr Neubau fertig ist. In voraussichtlich fünf Jahren wird die Schule dann zum eigenen Schulstandort. Die jetzigen Schüler begrüßten die Gäste, und während die Redner Grußworte sprachen, sprangen die Kinder auf dem Pausenhof Seil, turnten auf dem Klettergerüst oder beobachteten durch die großen Fensterscheiben, was in ihrer Aula vor sich ging. Denn dass auch am Tag der feierlichen Einweihung der Unterricht weitergehe, das sei ihr wichtig, sagte Schulleiterin Monika Engelmayer. "Die Kinder sind hier das Allerwichtigste."

Die Grundschule in der Aidenbachstraße wurde nach dem Lernhauskonzept errichtet, das neben Klassenzimmern in zusätzlichen Räumen Lernen in Gruppen ermöglicht. In der Schule ist Platz für 500 Kinder. Im selben Gebäude ist neben der Sing- und Musikschule auch ein Stadtteilzentrum der Volkshochschule untergebracht. 120 Kurse werden dort angeboten - bisher einzigartig zum Beispiel die Kombination aus Pilatestraining und Französischlernen. Immer donnerstags gibt es Seniorenkurse zum halben Preis.

Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer sagte, die Flächenknappheit in München sei eine gigantische Herausforderung. "Die Antwort liegt in klugen, aber auch mutigen Bildungsbaukonzepten wie diesem." Im Untergeschoss des Schulgebäudes befinden sich die Proberäume für Musikerinnen und Musiker, außerdem gibt es eine Veranstaltungsfläche, die etwa von der Musikschule für Konzerte genutzt wird. Die Sporthalle ist vier Meter tief in den Boden versenkt, auf ihrem Dach wurde ein Allwetterplatz gebaut - den nutzen nicht nur die Schüler, sondern auch umliegende Vereine.

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