Süddeutsche Zeitung

Wetter:So schön ist der Kurzfrühling in München

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Nach wochenlangem Frösteln zeigt sich an diesem Wochenende endlich die Sonne. Ein fotografischer Streifzug durch die blühende Stadt - bevor es bald schon wieder regnet.

Schon am Freitag fühlte sich München an wie eine Stadt, die auftaut. Nach wochenlangem Frösteln und Regenjackenwetter zeigte sich zum Start ins Wochenende endlich mal wieder die Sonne. Unter blauem Himmel und milden Temperaturen zog es die Bewohner der Stadt hinaus: in die Parks, an die Isar, in die Außengastronomie. Selbst in den Eisdielen klingelten nach langer Flaute wieder die Kassen - so eine Eiswaffel lässt sich ohne Handschuh nun mal viel besser genießen.

Am Samstag ging das Frühlingserwachen weiter, die Temperaturen stiegen über 20 Grad. Und weil schon sehr bald der Regen zurückkommt, nutzten viele Münchnerinnen und Münchner die Gelegenheit, den Frühling zu begrüßen. Ein fotografischer Streifzug durch die Stadt.

Die mutigsten Städter gingen gleich aufs Ganze und beließen es nicht bei einem Sonnenbad, sondern streiften die Badehose über und wagten sich in die Isar. Die Wassertemperatur laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt: 10,5 Grad. Brrr.

Etwas mehr Distanz zum kühlen Fluss hielten jene, denen die Kälte der vergangenen Tage noch in den Knochen steckt. Aus der Beobachterperspektive hoch oben auf dem Kabelsteg an der Praterinsel ist die Gefahr auch nicht so groß, Wasserspritzer abzubekommen. Trocken lässt sich der Frühling auch ganz gut erleben.

Weißblau ist der Himmel, weißblau ist auch das Dach des Kettenkarussells auf dem Münchner Frühlingsfest, das am Freitag eröffnet wurde. Natürlich zog es am Samstag Tausende Besucherinnen und Besucher auf die Theresienwiese. Auch wegen des beliebten Großflohmarkts.

Nicht nur die Bewohner der Stadt tauten unter dem stundenlangen Sonnenschein allmählich auf, auch die Natur erhielt einen Schub. Die Narzissen am Pariser Platz in Haidhausen wirken zum Beispiel, als hätten sie lange auf diesen Moment gewartet. Auch wenn die Blümchen im Volksmund Osterglocken heißen - ihre volle Pracht entfalten sie erst unter blauem Himmel. Zwei Wochen nach dem Bibber-Osterfest.

Auch die Gräser sind auf einmal deutlich grüner und saftiger, das merken Allergiker dieser Tage besonders deutlich. Es wird geschnieft und geschnäuzt, genießt und gehustet. Wer sich im grauen Spätwinter zuletzt nicht erkältet hat, leidet nun unter Heuschnupfen. Den Gänseblümchen ist das ziemlich wurscht, sie wagen sich aus der Deckung - ohne Angst vor Pollenstaub oder den Nachwuchsfußballern, die im Hintergrund trainieren.

Gans nah an den Menschen: Diese junge Gänsefamilie ist an der Isar am Müllerschen Volksbad unterwegs und lässt sich beim Schwimmunterricht für den Nachwuchs von den Sonnenanbetern auf der Kiesbank nicht aus der Ruhe bringen.

Zu den beliebtesten Flächen zählen an diesem Wochenende Parks, Straßencafés und: Sportplätze. Beim Anblick dieses Bildes steigt sofort der süßliche Geruch vergangener Schultage in der Nase, als sich der Sportunterricht bei schönem Wetter von der Turnhalle auf den Outdoor-Hartplatz verlagerte - und man die ganze Doppelstunde lang Fußball spielen durfte. Hach.

Profisportler sind über die hohen Temperaturen wohl weniger happy. Beim Tennisturnier BMW Open kommen die Spieler an diesem Samstag ganz schön ins Schwitzen, das kostet Kraft. Zum Beispiel den Dänen Holger Rune, der den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen hat. Auch diesmal hat er es ins Finale geschafft. Es findet am Sonntag statt. Die Sonne wird seinem Sieg da jedenfalls nicht im Wege stehen. Denn dann ist es vorbei mit der Frühlingsidylle. Es soll regnen.

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