Süddeutsche Zeitung

Energiewende:CSU-Abgeordnete: Freistaat soll Risiko bei Geothermie absichern

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Maximilian Böltl und Thomas Huber fordern Unterstützung für Kommunen, die eine Bohrung planen. Die Grünen pochen darauf seit Langem.

Von Bernhard Lohr, Vaterstetten/Grasbrunn

Die CSU-Landtagsabgeordneten Maximilian Böltl und Thomas Huber machen sich für ein stärkeres Engagement des Freistaats beim Ausbau der Geothermie stark. Als Vertreter der Stimmkreise München-Land Nord und Ebersberg haben sie dabei besonders das geplante Kraftwerk in Vaterstetten im Blick, das Vaterstetten, Haar, Grasbrunn und Zorneding gemeinsam stemmen wollen. Nach einem Treffen mit den vier Bürgermeistern sagen Böltl und Huber in einer Mitteilung zu, sich vor allem dafür einzusetzen, dass das Risiko einer scheiternden Bohrung in mehrere Tausend Meter Tiefe abgesichert wird. Das fordern die Landtags-Grünen seit Langem, und zuletzt mit Blick auf Vaterstetten mit Vehemenz.

Denn anders als etwa Grünwald, Pullach oder Unterföhring, die schon erfolgreich in Geothermie investiert haben, sind die vier Gemeinden im Osten von München alles andere als finanzstark. Das Millionenrisiko der Bohrung stelle einen Hemmschuh dar, beklagte jüngst zum Beispiel Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD), als er beim Keferloher Montag Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in die Pflicht zu nehmen versuchte.

Nun erklären die Abgeordneten, dass die Bürgermeister ihnen gegenüber im Gespräch neben der wegen der Haushaltskrise in Berlin unsicheren Fördersituation des Bundes die Risikoabsicherung als großes Problem benannt hätten. An dieser Stelle würden sie sich für Verbesserungen einsetzen, teilen die CSU-Politiker mit. "Wir haben hier schon einige Ideen, die wir demnächst in der Landtagsfraktion mit unseren Fachpolitikern besprechen wollen", sagt der Grafinger Huber.

Der Kirchheimer Maximilian Böltl erklärt: "Wir wollen die Geothermie für die Zukunft stark vorantreiben und bis zum Jahr 2050 rund 25 Prozent des bayerischen Wärmebedarfs im Gebäudesektor damit decken." Gemessen daran sei das Fördervolumen des Bundes in Höhe von drei Milliarden Euro bis 2026 viel zu klein. Alleine in Bayern lägen Planungen für 75 weitere Bohrungen vor, dafür reichten die Fördertöpfe nicht aus. Die vier Gemeinden im Osten von München haben Ende 2023 eine Fördergesellschaft für Geothermie gegründet. Laut den beiden CSU-Abgeordneten steht der Zeitplan weiter. Im Frühjahr soll der Bohrplatz vorbereitet werden. Anfang 2025 sollten die Bohrarbeiten beginnen und 2026 heißes Wasser in die Netze fließen.

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