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Kooperation im Fußball:Steigt der FC Bayern bei Haching ein?

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In der Gemeinde am Münchner Stadtrand wird über eine Zusammenarbeit des Rekordmeisters mit dem Drittligisten spekuliert. SpVgg-Präsident Manfred Schwabl will die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Bei der Jahreshauptversammlung am Gründonnerstag hatte Manfred Schwabl, Präsident der Spielvereinigung Unterhaching, den anwesenden 131 Mitgliedern im Hinblick auf die sportliche Zukunft des Vereins den kryptischen Satz entgegengeworfen: "Man wird noch einiges hören." Ohne weiter ins Detail zu gehen. Seither gibt es Spekulationen, was der frühere Fußball-Nationalspieler damit gemeint haben könnte. Wie die SZ aus Kreisen des Unterhachinger Gemeinderats erfuhr, soll es sich um nicht weniger als eine Kooperation der SpVgg mit dem FC Bayern München handeln.

Auf Nachfrage wollte sich Hachings Klubpräsident Schwabl am Montag nicht zu den Gerüchten um eine Zusammenarbeit mit dem FC Bayern äußern. "Von uns gibt es keine Stellungnahme", sagte er. Der FC Bayern selbst hält sich ebenfalls bedeckt. Einzelne Unterhachinger Gemeinderäte sprechen dagegen hinter vorgehaltener Hand davon, dass sich eine solche Verbindung anbahnen könnte.

Lokalrivale Fortuna Unterhaching befeuerte zuletzt dieses Gerücht. So sagte der Fortuna-Vorsitzende Florian Darchinger vergangene Woche, ihm sei berichtet worden, dass es sich bei dem angeblichen Investor für den Kauf des Unterhachinger Stadions um den FC Bayern München handle, "der mit der Spielvereinigung eine Kooperation plant".

Der FC Bayern könnte Haching beim Kauf des Stadions helfen

Seit mehreren Jahren bemüht sich der Fußball-Drittligist darum, der Gemeinde Unterhaching den Sportpark abzukaufen; im Idealfall möchte der Verein das gesamte Gelände inklusive der Nebenplätze erwerben. Zuletzt wurde eine Stadionkommission gebildet, die aus den Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen und Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) besteht und die an einer Lösung des offenbar festgefahrenen Deals arbeiten soll. Der Rathauschef wünscht sich einen Abschluss noch in diesem Kalenderjahr, das sagte er bei der Mitgliederversammlung der Spielvereinigung vor Ostern. Das würde zeitlich insofern perfekt passen, da der frühere Klub im kommenden Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert.

Dass der FC Bayern als Geldgeber beim Kauf des Areals unterstützend eingreifen könnte, ist durchaus vorstellbar. Ebenso wäre plausibel, dass der Großklub aus Harlaching im Gegenzug von der Jugendarbeit der SpVgg profitiert - zumal die eigene zweite Mannschaft des Rekordmeisters nur in der viertklassigen Regionalliga spielt. Aus dem Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg schaffte es zuletzt Karim Adeyemi, der mittlerweile für Borussia Dortmund spielt, bis in die deutsche Nationalmannschaft. In Maurice Krattenmacher und Torwart Konstantin Heide hat Unterhaching auch zwei aktuelle DFB-Junioren-Nationalspieler und in Aaron Keller einen Schweizer U21-Auswahlkicker in seinen Reihen.

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