Süddeutsche Zeitung

Bildung:Sauerlach erhält  Gymnasium 

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Der Freistaat genehmigt das 17. staatliche Gymnasium im Landkreis München.

Von Martin Mühlfenzl, Sauerlach

In der Gemeinde Sauerlach wird das 17. staatliche Gymnasium im Landkreis München entstehen. Am Donnerstag haben Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) die Zustimmung zur Errichtung der Schule in der Gemeinde mit etwas mehr als 8000 Einwohnern erteilt. "Schülerinnen und Schüler können sich künftig über kurze Wege freuen und wohnortnah eine weiterführende Schule besuchen", sagt Minister Füracker. Dass ein weiteres Gymnasium zwingend notwendig ist, macht Piazolo deutlich: "Die Zahl der Gymnasiasten in der Region wird nach den Prognosen weiter ansteigen und die bestehenden umliegenden Gymnasien sind bereits gut ausgelastet." Mit der Entscheidung für Sauerlach als neuen Standort werde der hohen Nachfrage in der Region Rechnung getragen, so der Kultusminister.

Groß ist die Freude bei Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV), die der Süddeutschen Zeitung in einer ersten Reaktion sagte, dies sei ein sehr guter Tag für ihre Gemeinde. "Perfekt, wir wissen jetzt endlich, dass wir in die Planungen gehen können. Bisher wussten wir nicht, wie viele Ressourcen wir für das Projekt bündeln sollten - das ist jetzt vorbei", sagte die Rathauschefin. Es sei eine tolle Perspektive, dass "auf lange Sicht" bis zu 900 Schüler das neue Gymnasium besuchen werden, so Bogner, die wie Füracker betonte, dass es ein Gymnasium der kurzen Wege werden soll. Das gelte einerseits für Schüler aus den zahlreichen Nachbarkommunen, deren Schulwege sich verkürzen werden, wie auch für die Schüler und Lehrer in Sauerlach selbst. Denn die Gemeinde befindet sich derzeit noch in Verhandlungen mit einem Grundstückseigentümer über den Ankauf eines Areals in S-Bahnnähe. "Fußläufig zur Bahn", wie Bogner sagt.

Im Jahr 2026 muss das Gymnasium fertig sein

Die Entscheidung zugunsten der ländlichen Kommune kommt zu einem Zeitpunkt, von dem an eine wichtige Zeitschiene noch eingehalten werden kann: Im Jahr 2026 werden die ersten Schüler des wieder eingeführten neunjährigen Gymnasiums ihre Abiturprüfungen ablegen - und der Freistaat übernimmt den im Zuge der Rückkehr zum G 9 anfallende Mehraufwand nur, wenn etwa Neubauten bis zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt sind. Für Sauerlach sei dies ein absolut "realistischer Zeitraum", sagt Bogner; zudem bestehe auch die Möglichkeit, Vorläuferklassen in Containern unterzubringen, bis der eigentliche Neubau eingeweiht werden kann. Bogner, die selbst Oberstudienrätin ist, rechnet mit einer Planungs- und Bauzeit von vier bis fünf Jahren. "Erst kommt die Planung, dann die Ausschreibung, dann die Vergabe und am Ende die Bauzeit. Mit diesem Zeitrahmen kommen wir hin."

Gebaut werden soll die Schule unter dem Dach des Zweckverbands weiterführende Schulen im Süden des Landkreises. Dieser steht in den kommenden Jahren ohnehin vor großen Aufgaben und Herausforderungen, schließlich zeichnet er auch für den Bau des Schulcampus in Oberhaching samt Realschule und Fachoberschule verantwortlich.

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Quelle:
SZ vom 12.02.2021
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