Süddeutsche Zeitung

Hochwasser in München:Isar-Pegel erreicht in der Nacht bisherigen Höchststand

Lesezeit: 1 min

Von Kassian Stroh

Auch wenn es weiter geregnet hat: Die Hochwasserlage in München entspannt sich deutlich. Der Pegel der Isar erreichte am Mittwoch gegen ein Uhr nachts seinen Höhepunkt mit 357 Zentimetern, wie der Hochwassernachrichtendienst des Freistaats mitteilte. Seitdem sinkt er stetig, morgens um sieben Uhr wurden 343 Zentimeter gemessen, nachmittags um 15 Uhr 334 Zentimeter.

Damit ist zwar weiterhin die Warnstufe 2 des Hochwassernachrichtendienstes überschritten; der Pegel liegt aber deutlich unter der Warnstufe 3, der zweithöchsten, ab der auch Häuser überflutet werden können. Die Münchner Feuerwehr hatte dementsprechend in der Nacht zu Mittwoch auch kaum durch das Hochwasser ausgelöste Einsätze. "Ein paar kleinere Keller" seien gemeldet worden, sagte ein Sprecher; in den meisten Fällen habe man aber nicht einmal eingreifen müssen.

Weil der Pegel der Isar am Montagabend stark zu steigen begann, sperrte die Stadt am Dienstag den Radweg am Ostufer, die Marienklausenbrücke und den Flauchersteg; außerdem räumte sie den Uferbereich von Müllkörben und mobilen Toiletten frei. Denn bereits ab einem Pegelstand von gut 200 Zentimetern beginnt Isarwasser, die Uferbereiche in der Stadt zu überfluten.

Deshalb warnt die Stadt bei steigendem Wasser auch die Obdachlosen, die an der Isar campieren, und fordert sie auf, das Flussbett zu verlassen. Am Montag räumte sie laut Baureferat dort zwei Lager: Eines sei offenkundig verlassen gewesen. Beim anderen sei nach der Räumung der Besitzer aufgetaucht, man habe ihm seine Gegenstände ausgehändigt und auch einen Schlafplatz in einer Einrichtung angeboten. Persönliche Habseligkeiten würden in solchen Fällen generell von der Stadt aufbewahrt.

Nach den Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes wird die Wassermenge in der Isar weiter zurückgehen. Üblicherweise tut es das aber eher langsam: Selbst wenn der Regen im Einzugsbereich der oberen Isar nachlässt, so lässt das Wasserwirtschaftsamt Weilheim nach und nach Wasser aus dem Sylvensteinspeichersee ab, um später mögliche weitere Hochwasser wieder puffern zu können. Der Pegel des Stausees kurz vor der österreichischen Grenze ist seit Wochenbeginn um gut sechs Meter gestiegen.

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