Süddeutsche Zeitung

"Freising blüht auf":Zahlreiche Interessierte kommen zum Freisinger Umwelttag

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Zum Freisinger Umwelttag am Samstag kommen viele Interessierte. Sie erhalten von diversen Organisationen Tipps, wie man helfen kann, die natürliche Artenvielfalt zu erhalten. Dazu werden insektenfreundliche Gärten prämiert.

Von Kerstin Vogel, Freising

"Freising blüht auf" war in diesem Jahr der Freisinger Umwelttag überschrieben, es ging um nicht weniger als die Rettung der Insekten und damit die Artenvielfalt - und um die Frage, was jeder einzelne dafür tun kann. Gleichzeitig wollte die Stadt an diesem Wochenende nicht nur ihre Bürger dazu animieren, mitzumachen, sondern selber auch mit gutem Beispiel vorangehen, wie Bürgermeisterin Eva Bönig (Grüne) am Samstagvormittag bei der Eröffnung des großen Aktionstags am Kriegerdenkmal sagte.

Mit den "grünen" Hochschulen habe man dafür "die nötige Kompetenz vor Ort" und auch die Stadtgärtnerei beteilige sich bereits, indem sie spezielle Samenmischungen für die Freisinger Böden zusammenstelle und abgebe. Zahlreiche andere Akteure, die sich auf die eine oder andere Art für Umwelt- und Naturschutz stark machen, hatten für den Aktionstag ihre Stände in der Innenstadt aufgebaut. So zeigte eine Staudengärtnerei, wie man Balkonkästen insektenfreundlich bepflanzt, die Stadtwerke informierten auf mehreren Schautafeln über die Trinkwassergewinnung in der Stadt - und wer Durst hatte, konnte sich von der Qualität des Wassers auch gleich selber überzeugen.

Nicht jedes angebohrte Brett ist gleich ein Insektenhotel

Die Staatsforsten erläuterten an einem gemeinsamen Stand mit der Hochschule Weihenstephan Triesdorf unter anderem, wie eine "Wildnis im Wirtschaftswald" aussehen kann. Vertreter der TU München in Weihenstephan hatten einen Teil ihrer Sammlung mit präparierten Insekten mitgebracht, so dass die Besucher beispielsweise große Hirschkäfer und die verschiedensten Heuschreckenarten genau betrachten konnten. Schräg gegenüber informierte die noch recht junge Jugendgruppe "Müpfe" vom Bund Naturschutz nicht nur über die eigene Arbeit, man konnte auch verschiedene Varianten von Insektenhotels bewundern und sich genau erklären lassen, warum nicht jedes irgendwie angebohrte Brett auch wirklich eine gute Bleibe für Insekten darstellt. Die Schlupflöcher sollten schon rund und vor allem glatt sein, erklärte Yannis Raab: "Auch nicht alles, was es im Baumarkt so gibt, ist wirklich gut."

Über Alternativen zum eigenen Auto konnten sich die Besucher dann noch am Stand des Vereins "StadtTeilAuto" informieren und auch der Verkehrsklub der Radfahrer, der ADFC, war mit Informationsmaterial vertreten, außerdem konnte man sich hier das eigene Fahrrad mit einem Code zur Diebstahlsicherung versehen lassen. Auch für die Stadtratsfraktionen war eine kleine Hütte aufgebaut worden, in der sich zur Eröffnung am Vormittag vor allem die Stadträte der Grünen eingefunden hatten, die Honig verteilten und auf eine "Schauwabe" des Imkers Alfons Aigner aufmerksam machten, der ein kleines Bienenvolk samt Königin mitgebracht hatte.

Auch der Kindergarten St. Lantpert bekam einen Preis beim Stadtwettbewerb

Positive Beispiele, wie jeder im Kleinen etwas für Insekten und Artenschutz tun kann, hat der Wettbewerb "Insektenfreundliche Gärten" zutage gefördert, den die Stadt ausgelobt hatte. 32 Einsendungen habe die Jury erhalten, sagte Umweltreferent Manfred Drobny, "und es war ausgesprochen schwierig, da noch eine Unterscheidung zu machen: Die waren alle in irgendeiner Weise gut." Vergeben wurden am Ende zwei erste Preise, an Sebastian Funk und Werner Back. Der zweite Preis ging an Stephan Gruber, für den schönsten Balkongarten wurden Katrin Kaltofen und Reinhard Witt ausgezeichnet und Gerhard Schranner sowie der Kindergarten St. Lantpert erhielten Anerkennungspreise.

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