Süddeutsche Zeitung

TV-Krimi:"Tatort" Neufarn

Lesezeit: 2 min

An diesem Sonntag ermitteln Batic und Leitmayr im fiktiven Ort Gmaining. Nicht nur die Außenaufnahmen könnten manchen im Landkreis Ebersberg bekannt vorkommen.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Wenn an diesem Sonntag die Münchner Tatort-Ermittler wieder auf Mördersuche gehen, dürfte der Einsatzort so manchen im Landkreis Ebersberg bekannt vorkommen: Das fiktive Gmaining ist nämlich die Ortschaft Neufarn in der Gemeinde Vaterstetten, der Gasthof Stangl ist unschwer zu erkennen. Und auch bei den Darstellern - zumindest in Nebenrollen - hat die Produktion auf Ressourcen aus der Großgemeinde zurückgreifen können.

Die Gemeinde Vaterstetten - für Tatort-Fans sicher keine Neuigkeit - kam schon in der Vergangenheit in der Serie vor, allerdings stets nur des Namens nach. Das erste Mal übrigens noch in der Amtszeit des allerersten München-Kommissars Melchior Veigl alias Gustl Bayrhammer. In der Folge "Spiel mit Karten", die im Juli 1980 erstmals ausgestrahlt wurde, gab der Verdächtige Walter Schwarz, gespielt von Franz-Xaver Kroetz, als Wohnort "Parsdorf" an. Später im Film gibt es noch eine Verfolgungsjagd in "Parsdorf" entlang einer S-Bahnstrecke - den Machern war damals wohl nicht geläufig, dass die Gemeinde kürzlich in Vaterstetten umbenannt worden war, denn eine Bahnanbindung gab und gibt es im Ortsteil Parsdorf nicht.

Definitiv nicht am fiktiven Ort des Geschehens gedreht wurde die Szene mit Vaterstetten-Bezug in der Tatort-Folge "Der traurige König", Erstausstrahlung im Februar 2012. Hier werden gleich zu Beginn der Episode die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) zu einem Einsatz gerufen, ein brennendes Auto "zwischen Weißenfeld und Vaterstetten". Den im Film gezeigten Einsatzort - ein verfallenes Gehöft - sucht man in der Realität entlang der knapp eineinhalb Kilometer langen Verbindungsstraße zwischen den beiden Ortsteilen indes vergebens.

Nun am kommenden Sonntag ist es genau umgekehrt: Das reale Neufarn wird zum fiktiven Gmaining, und aus der echten Gemeinde Vaterstetten gibt es bei der Personalausstattung Mithilfe für die im Film gezeigte Gemeinde Aichach: Georg Kast, Vaterstettens Wirtschaftsförderer und Referent des Bürgermeisters wird im Film eben ein solcher, der Bürgermeister von Aichach nämlich. Und wie es sich für einen echten Schauspieler gehört, hat er dafür auch bereits einen Eintrag in der Film-Datenbank IMDb - wenn auch ohne Foto und Lebenslauf. Gedreht wurde die Folge vor ziemlich genau einem Jahr rund um den und im Gasthof Stangl - der Ort Neufarn kommt dann im Film tatsächlich nicht so prominent vor.

Diesmal noch nicht ganz tot ist - so viel kann verraten werden - der Präsident einer Vereinigung namens Bavaria-Bund, gespielt vom früheren "Bayern auf Rügen" Wolfgang Fiereck. Im Tatort nun ist er als Chef vom Bayern-Bund zuständig für die Welt der "Produktköniginnen", also jener jungen Frauen, die Spezialitäten von Wein und Bier über Weißwürste, Karpfen bis hin zu Kürbissen und Zwiebeln repräsentieren. Der Titel von Tatort-Folge Nummer 1248 lautet daher auch naheliegenderweise "Königinnen". Nun liegt der Königinnen-Präsident auf der Intensivstation, nachdem er eine unerfreuliche Begegnung mit einem Bolzenschussgerät hatte. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich das Opfer als ziemlich unangenehmer Typ heraus, um so mehr Verdächtige hätten also ein Motiv, in die Spuren von Javier Bardems legendären Anton Chigurh zu treten.

Wer dann tatsächlich das Bolzenschussgerät abgefeuert hat und warum, erfährt man am Sonntag, 29. Oktober, entweder um 20.15 Uhr in der ARD oder ab dann in der Mediathek.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6293632
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.