Süddeutsche Zeitung

Erdwärme:Grünes Licht vom Ministerium

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Vaterstetten darf das heiße Wasser unter dem Gemeindegebiet für die Wärmeversorgung nutzen. Die Gemeinde sieht das als "wichtigen Zwischenschritt" für das Geothermie-Projekt.

Das Vaterstettener Geothermie-Projekt hat einen nächsten großen Schritt gemacht: Das bayerische Wirtschaftsministerium hat der Gemeinde mit Bescheid vom 4. Oktober die gewerbliche Erlaubnis erteilt, das Geothermievorkommen unterhalb des Gemeindegebiets zu erschließen und für die Wärmeversorgung ihrer Bürger zu nutzen. Das hat die Gemeinde Vaterstetten nun mitgeteilt.

Damit sei, so heißt es in der Pressemitteilung, "ein weiterer wichtiger Zwischenschritt getan, um spätestens 2026 Wärme aus dem Untergrund zu gewinnen". Die Gemeinde hatte den Antrag schon in der ersten Jahreshälfte gestellt, nachdem die Machbarkeitsstudie und die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung die Rentabilität des Projekts nachgewiesen hatten. Das Wirtschaftsministerium hat nach intensiver Prüfung aller vorgelegter Unterlagen nunmehr die Gemeinde in die Lage versetzt, die nächsten Schritte vorzubereiten: Der von der Gemeinde erworbene Bohrplatz soll im nächsten Jahr vorbereitet werden, um dort 2025 die notwendigen zwei Bohrungen bis in 3500 Meter Tiefe voranzutreiben.

"Sobald die Zusage des Fördergebers vorliegt, werden die beauftragten Planer die Ausschreibungen für die Bohrfirmen und den Bau des notwendigen Heizwerks voranbringen, damit auch an dieser Stelle kein zeitlicher Verzug entsteht", kündigt die Gemeinde an. Die zur Gründung der Bohrgesellschaft notwendigen Schritte würden in den nächsten zwei Wochen finalisiert, so dass dann zügig auch in der neuen Struktur gearbeitet werden könne.

Vaterstettens Bürgermeister Leonard Spitzauer (CSU) ist nach eigenen Angaben zuversichtlich, dass der enge Zeitplan auch in den kommenden Monaten eingehalten werden kann: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass alles funktioniert. In der Politik haben wir nun bald alle Weichen gestellt, jetzt gilt es, das Projekt auch zeitnah erfolgreich umzusetzen."

Außer Vaterstetten werden sich auch Zorneding und Grasbrunn am Geothermie-Projekt beteiligen, zudem hat auch Haar grundsätzliches Interesse signalisiert. Allein der Aufbau der Geothermie-Förderanlage wird nach derzeitigen Schätzungen 50 Millionen Euro kosten. Hinzu kommt der Ausbau der Netze. Allerdings rechnen die Kommunen mit erheblichen Fördermitteln vom Staat.

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