Süddeutsche Zeitung

Krieg in der Ukraine:Gelb-blaue Solidarität

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Menschen im Landkreis Ebersberg bekunden auf unterschiedliche Weise, dass sie zu den Menschen in der Ukraine stehen.

Der Krieg in der Ukraine bewegt die Menschen im Landkreis Ebersberg. Sie drücken auf verschiedene Weise ihre Solidarität mit jenen aus, die jetzt so vieles verloren haben und um ihr eigenes Leben und das ihrer Lieben bangen müssen.

Die katholische und die evangelische Pfarrgemeinde haben in Vaterstetten am Donnerstagabend zum Friedensgebet eingeladen und gut 200 Menschen sind gekommen. Die Sorge um den Frieden und die Verbundenheit mit dem Volk in der Ukraine haben im Beieinandersein, im Gebet vereint. Zwischen Rathaus und Kirche mitten in Vaterstetten versammelten sich Jung und Alt, ohne dass es eine Rolle spielte, zu welcher Konfession man gehört. Der katholische Pfarrer Hans-Joachim Brennecke und sein evangelischer Amtskollege Stefan Opitz beteten mit allen gemeinsam. Das Technikteam der katholischen Pfarrjugend sorgte dafür, dass die Kirche passend in den Farben blau und gelb strahlte.

Auch das Alte Kino in Ebersberg erstrahlte am Donnerstagabend in den Farben der ukrainischen Nationalflagge. Der Betreiberverein der Ebersberger Kleinkunstbühne setzte damit ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden und folgte damit einem Aufruf der führenden Verbände der Veranstaltungsbranche aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Das in den vergangenen Jahren aufgebaute Netzwerk hatte die Aktion "Light for Peace" unter dem Eindruck der Ereignisse in der Ukraine organisiert: "Es ist unsere Pflicht Nein zu sagen: Nein zu Aggressionen, Nein zu Krieg!" Zahlreiche Veranstaltungshäuser, Eventlocations, Theater und Bühnen leuchteten deshalb am Donnerstag für zwei Stunden in den Regenbogenfarben des Friedens - oder wie in Ebersberg in Gelb und Blau.

Der Rotary-Club Ebersberg-Grafing pflegt seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen zum Rotary-Club Nyíregyháza im Nordosten Ungarns unweit der ukrainischen Grenze. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar fliehen Hunderttausende vor dem Krieg in die Nachbarländer und damit auch nach Ungarn. Die Ebersberger Rotarierinnen und Rotarier haben sofort nach Kriegsbeginn dem Partnerclub ihre Hilfe angeboten. Laut telefonischer Aussage versorgen die Mitglieder des ungarischen Rotary-Clubs die ankommenden Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln, Decken, Windeln und anderen Gebrauchsgütern. Zudem arbeitet der ungarische Rotary-Clubs mit zwei ukrainischen Rotary-Clubs zusammen, weshalb jetzt zusätzlich Hilfsgüter von Ungarn in die ukrainische Grenzregion geliefert werden. Die Ebersberger Rotarierinnen und Rotarier haben rasch beschlossen, ihren Partnerclub aus Rücklagen zu unterstützen. Für die Hilfsaktion sammelt der Rotary-Club nun auch Spenden, nähere Informationen unter https://ebersberg-grafing.rotary.de.

Angesichts der dramatischen Lage der Menschen in der Ukraine und vielen tausenden Menschen, die nach Europa geflohen sind und mittlerweile auch in Bayern angekommen sind, unterstützt auch die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher die Sammlung von Sachspenden. In Rauschers Bürgerbüro in der Bahnhofstraße 12 in Ebersberg können in der Woche 7. bis 11. März Sachspenden abgegeben werden, Montag und Dienstag von 9 bis 17.30 Uhr, Mittwoch bis Freitag von 9 bis 12 Uhr. Gesammelt werden - neu und verschlossen: Medizinische Verbandsmittel, Ohrstöpsel, Schmerzmittel, Windeln für Babys und Erwachsene, Hygieneartikel, Müsli- und Fruchtriegel, Schokolade. Doris Rauscher wird die Spenden dann an die ukrainisch-katholische Pfarrei in München weiterleiten, die die Menschen in der Ukraine unterstützt und die Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine in der Region vorbereitet.

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