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Bürgermeisterwahlkampf:SPD verzichtet auf eigenen Bewerber

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Möglicherweise unterstützt man aber bei der Bürgermeisterwahl in Markt Schwaben einen anderen Kandidaten oder eine Kandidatin. Die FDP hat sich bereits auf die Seite von Walentina Dahms gestellt.

Von Barbara Mooser, Markt Schwaben

Markt Schwaben galt lang als rote Hochburg im Landkreis: Nicht nur schneiden die Sozialdemokraten hier traditionell besser ab als anderswo, auch den Rathauschef haben sie in der Marktgemeinde lange gestellt. Auf die SPD-Bürgermeister Bernhard Winter und Georg Hohmann folgte 2020 Michael Stolze, der zwar parteilos ist, aber als Kandidat von SPD und Freien Wählern angetreten war. Damit ist es nun vorbei: Wenn am 9. Juni die Markt Schwabener über einen neuen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin abstimmen, wird es keinen Wahlvorschlag der SPD geben. "Leider sehen wir uns zur Zeit nicht in der Lage, aus unseren Reihen einen Kandidaten für die Nachfolge von Michael zu präsentieren. Nach reiflicher Überlegung haben wir entschieden, ohne eigenen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl zu gehen", schreiben die Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung.

Die SPD behält sich allerdings vor, einen oder eine der anderen Kandidaten zu unterstützen, falls sich zeigt, dass das mit den SPD-Zielen kompatibel ist. Bisher gibt es zwei Wahlvorschläge: Walentina Dahms, bisher schon Zweite Bürgermeisterin, tritt für CSU und Freie Wähler an; die Wählervereinigung Zukunft Markt Schwaben (ZMS) zieht mit Ronny Schreib in den Wahlkampf. "Wir wollen allen aufgestellten Kandidaten die Gelegenheit geben, ihre Positionen zu den aktuellen Herausforderungen der Marktgemeinde zu präsentieren. Ein möglicher Rahmen wäre ein offener politischer Stammtisch", so SPD-Ortsvorsitzender Manfred Kabisch in einer Pressemitteilung. Positionieren sollten sich die Bewerber zu den Themen Verkehr, Siedlungsentwicklung, Ortsleben, Wirtschaft sowie Natur- und Klimaschutz. Ob und wann ein solches Treffen zustande kommt, ist aber derzeit noch unklar.

Dahms wird auch von der FDP unterstützt, die keinen eigenen Kandidaten aufstellen möchte. Man sei überzeugt, dass Dahms die aktuellen Herausforderungen im Rathaus am besten bewältigen könne, heißt es in einer Pressemitteilung der FDP. Sie sei in die laufenden Vorgänge als Stellvertreterin ständig mit eingebunden gewesen. Die anstehenden schwierigen Themen, wie die kontrovers diskutierte Unterbringung von Geflüchteten oder die überfällige Fertigstellung des Schulneubaues, erlaubten keine lange Einarbeitungszeit, "sondern müssen unmittelbar und nahtlos weitergeführt werden". Darüber hinaus arbeite die FDP in Markt Schwaben mit der CSU in einer gemeinsamen Fraktion im Marktgemeinderat "bereits sehr gut und vertrauensvoll zusammen", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

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