Süddeutsche Zeitung

Solidarität mit Japan:Mahnwachen gegen Kernenergie

Im Landkreis formiert sich Widerstand gegen Atomkraftwerke: In Dachau, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen finden am Montag Mahnwachen statt.

Wolfgang Eitler

In zahlreichen Gemeinden finden am Montag, 21. März, Mahnwachen statt. Sie sollen die Solidarität der Landkreisbürger mit den Opfern in Japan ausdrücken, gleichzeitig aber die Forderung nach einem Ausstieg aus der Kernenergie bekräftigen. Die zentrale Veranstaltung des Bundes Naturschutz im Landkreis beginnt an diesem Montag um 18.30 Uhr am Unteren Markt in Dachau.

"Jeder von und sitzt zu Hause und ist betroffen von den Nachrichten, Berichten und Bildern aus Japan", heißt es in einer Presseerklärung. Im Gegensatz zu Erdbeben und Tsunami handle es sich bei "der Reaktorkatastrophe um ein Unglück, das wir Menschen verursacht haben".

Deshalb fragt der Bund Naturschutz: "Wollen wir uns hier in Deutschland in Sicherheit wiegen und uns mit dem Moratorium der Bundesregierung zufrieden geben? Ist die geplante Abschaltung der ältesten AKWs in Deutschland der erste Schritt in die längst überfällige richtige Richtung oder bloßes Wahlkampfmanöver?"

Naturschützer und Atomkraftgegner in Vierkirchen fragen sich: "Leitet das Moratorium wirklich ein Umdenken der verantwortlichen Politiker ein? Auf der Mahnwache in Vierkirchen vor dem Rathaus, am heutigen Montag, 18.30 Uhr, soll auch darüber diskutiert werden.

"Die Situation in Japan wird jeden Tag dramatischer. Unsere Regierung reagiert, aber ist deren Wille zum Ausstieg aus der Atomenergie glaubhaft oder zeitlich befristet?" Daran zweifelt der Bund Naturschutz in Röhrmoos. Dort findet die Mahnwache bereits um 18 Uhr statt.

In Haimhausen formieren sich zur gleichen Zeit ebenfalls Atomkraftgegner vor dem Rathaus. Dort fand die erste Mahnwache nach der Katastrophe bereits vor einer Woche statt.

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Quelle:
SZ vom 21.03.2011
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