Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Arktis

Eine Region am Nordpol, deren Grenzen unklar sind und die immer häufiger für Militärmanöver genutzt wird.

Von Johanna Pfund

Die Arktis lockt die Menschen. Auf der Suche nach Land und Seewegen kämpften sich vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Expeditionen nach Norden vor, nach Spitzbergen oder nach Franz-Josef-Land, durch Schnee, Eis, Kälte, durch die Finsternis der Polarnacht. Wo die Region beginnt, ist unklar. Grob gesagt umfasst sie das Nordpolarmeer wie die nördlichen Teile Nordamerikas, Europas und Asiens. Es gibt fünf arktische Polarstaaten: Russland, USA, Dänemark, Norwegen, Kanada. Aber über die Grenzen streiten etwa die USA und Kanada, Russland beansprucht seit einigen Jahren den Nordpol für sich. Ein Grund dafür dürfte der Klimawandel sein, der in der Arktis vieles ändert. Die Eisbären verlieren Lebensraum, während das ökonomische Interesse an der Region steigt. Neue Schiffspassagen tun sich auf, zunehmend eisfreie Gewässer erlauben Zugang zu Erdöl- und Erdgasvorkommen. Ihr Vorgehen stimmen die Polarstaaten sowie Island, Schweden und Finnland seit 1996 im Arktischen Rat ab, ausgenommen militärische Themen. Mit dem Ende des Kalten Krieges hatten die USA und die damalige Sowjetunion auch viele ihrer Militärbasen in der Arktis aufgegeben. Aber als Übungsgebiet dient sie immer noch: Diese Woche hat Moskau Manöver in der Arktis gestartet.

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