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Coronavirus:Zahl der Infektionen steigt weiter rasant, Staaten holen Bürger zurück

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Die Zahl der bestätigten Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus ist um 1459 neue Fälle auf mehr als 6000 gestiegen. Weitere 26 Patienten sind in China gestorben. So legte die Zahl der Todesfälle auf 132 zu. Während es außerhalb der Volksrepublik etwas mehr als 80 nachgewiesene Infektionen gibt, zählte die Gesundheitskommission in Peking bis Mittwoch knapp 6000 Patienten. Es gibt zudem fast 10 000 weitere Verdachtsfälle in China.

In Deutschland haben sich vier Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Die drei am Dienstagabend bekannt gewordenen Fälle stehen in Zusammenhang mit der ersten bestätigten Infektion in Bayern. Dabei handelt es sich nach Angaben der Behörden um einen 33-Jährigen. Er hatte sich während einer Schulung seiner Firma Webasto in Stockdorf in der Nähe von München bei einer Kollegin aus China mit dem Coronavirus angesteckt. In Europa sind ferner vier Fälle in Frankreich bekannt.

Die chinesische Gesundheitskommission meldete insgesamt 5974 Fälle, rechnete dabei aber 23 Infektionen in Hongkong, Taiwan und Macao mit, weil Peking diese Territorien als Teil der Volksrepublik ansieht. Von den Patienten seien 1239 schwer erkrankt. 103 Erkrankte seien bereits als geheilt entlassen. Außerhalb Chinas gibt es unter anderem in Thailand, Japan, Singapur, Malaysia, den USA, Australien und Südkorea Erkrankte.

Japan und USA beginnen mit der Rückholung ihrer Bürger

Japan und die USA begannen unterdessen damit, ihre Staatsbürger aus Wuhan auszufliegen. Japan evakuierte 206 Bürger mit einem Charterflug Richtung Tokyo. Insgesamt sollen sich 650 Japaner in der abgeriegelten chinesischen Stadt aufhalten. Ministerpräsident Shinzō Abe betonte, dass die Regierung versuchen werde, alle Bürger zurückzubringen, die nach Japan zurückkehren möchten.

Ein US-Charterflugzeug mit 240 Passagieren an Bord verließ Wuhan ebenfalls in der Nacht. CNN zufolge befinden sich in erster Linie US-Diplomaten und ihre Familien an Bord. Das Flugzeug soll in Alaska zwischenlanden und am Mittwoch in Ontario in Kalifornien ankommen. Insgesamt leben etwa 1000 US-Bürger in Wuhan.

Auch die EU will zwei Flugzeuge nach Wuhan schicken, um EU-Bürger auszufliegen. Das erste soll am Mittwoch aus Frankreich starten. Die Bundesregierung prüft derzeit ebenfalls, ob Deutsche von dort ausgeflogen werden sollen. Die Bundeswehr hält dafür einen Truppentransporter bereit.

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