Süddeutsche Zeitung

SPD in Bayern:Kohnen schlägt vorgezogenen Parteitag mit Neuwahlen vor

Der Landesvorstand der Bayern-SPD diskutiert an diesem Sonntag in Nürnberg die Konsequenzen aus der Landtagswahl. Dabei geht es auch darum, wer die Verantwortung für das schlechte Ergebnis übernehmen muss.

Von Lisa Schnell

Bayerns SPD-Landeschefin Natascha Kohnen schlägt einen vorgezogenen Parteitag mit Neuwahlen im Januar vor, um das schlechte Wahlergebnis der SPD bei den Landtagswahlen aufzuarbeiten. Das erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Teilnehmerkreisen des Landesvorstands, der am Sonntag in Nürnberg Konsequenzen aus der Landtagswahl diskutiert, bei der die SPD mit 9,7 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis einfuhr.

Seit dem Wahlabend hatten sich mehrere Bezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete für einen solchen vorgezogenen Parteitag ausgesprochen. "Man kann ein solches Ergebnis nicht einfach so abhaken. Das ist der Bedeutung der Sache nicht angemessen", sagte etwa Franz Schindler, Bezirkschef der SPD in der Oberpfalz, noch kurz vor der Sitzung des Landesvorstands. Die Verantwortung könne nicht nur bei der Spitzenkandidatin und Landeschefin Natascha Kohnen abgeladen werden. "Da hat der ganze Vorstand Verantwortung zu übernehmen", sagte Schindler.

Landeschefin Natascha Kohnen hatte diese Woche angekündigt, dass sie die Bayern-SPD weiter führen möchte. Florian Ritter, Bezirkschef von Oberbayern, sprach sich für Kohnen aus: "Ich meine, sie muss weitermachen, weil es uns nichts hilft die Verantwortlichen zu wechseln wie die Socken." Spannend wird es, wenn sich noch weitere Bewerber finden. Zuletzt wurde der Landtagsabgeordnete Arif Tasdelen aus Nürnberg als möglicher Gegenkandidat genannt. Regulär hätte der Vorstand im Mai 2019 neu gewählt werden sollen.

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