Süddeutsche Zeitung

Landwirtschaft:Wirtschaftliche Sorgen überschatten Ernteauftakt der Spargelbauern

Beim offiziellen Saisonauftakt mit Ministerpräsident Söder klagen Branchenvertreter etwa über den gestiegenen Mindestlohn.

Mit wirtschaftlichen Sorgen eröffnen die bayerischen Spargelbauern ihre Erntesaison 2023. Zum offiziellen Auftakt kamen am Donnerstag der selbst ernannte "Spargelfan", Ministerpräsident Markus Söder, und Agrarministerin Michaela Kaniber (beide CSU) in einen Anbaubetrieb im Nürnberger Knoblauchsland. Gemeinsam mit der Fränkischen Spargelkönigin Veronika Hussnätter eröffneten sie offiziell die Spargelsaison.

In einigen Regionen Bayerns, etwa um Schrobenhausen herum, ist die Ernte von unter Folie angebautem Spargel bereits seit Ende März im Gange. Kaniber lobte die Frische des Gemüses als Ernährungsbestandteil. "Bayerischer Spargel liegt meist noch am Tag der Ernte auf den heimischen Tellern. Diese unschlagbare Frische schmeckt man einfach", sagte die Ministerin. Die Qualität werde über ein EU-Regionalsiegel gesichert und für den Verbraucher sichtbar gemacht.

Die Spargelbauern stünden enorm unter Druck, sagte der Geschäftsführer des Anbauverbandes Südbayern, Peter Strobl, der Deutschen Presse-Agentur. Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes habe die Kosten deutlich in die Höhe getrieben. Der Anbau des Edelgemüses sei sehr kostenintensiv, pro Hektar Anbaufläche würden zwei bis drei Erntehelfer benötigt. Diese kämen auf den bayerischen Spargelhöfen zu 90 Prozent aus Rumänien.

Auch Söder wies auf die schwierigen Arbeitsbedingungen hin, unter denen Spargel geerntet werden müsse. Häufig sei es nicht einfach für die Bauern, Arbeitskräfte zu gewinnen, die zu der körperlich anspruchsvollen Arbeit bereit seien. Auch Wetter und Wasser seien Faktoren. "Wir müssen uns eine Menge überlegen, damit das auf Dauer erhalten bleiben kann", sagte Söder.

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