Süddeutsche Zeitung

Energiewende:Weniger Erdkabel für SuedLink

Durch die Wahl eines anderen Kabeltyps könnte die umstrittene Stromtrasse mit weniger Kabeln auskommen.

Von Maximilian Gerl, Bayreuth

Der sogenannte SuedLink, der einmal Strom aus dem Norden nach Bayern transportieren soll, könnte mit weniger Erdkabeln auskommen als ursprünglich gedacht. Das teilte der mit den Planungen betraute Netzbetreiber Tennet am Montag mit. Demnach soll für die Stromtrasse ein anderer Kabeltyp zum Einsatz kommen. Zuerst sollten Erdkabel mit einer Spannungsebene von 320 Kilovolt verlegt werden; doch nun habe man sich mit dem Unternehmen TransnetBW für Kabel mit einer Spannungsebene von 525 Kilovolt entschieden, heißt es in der Mitteilung von Tennet. Diese könnten bei hoher Spannung mehr Leistung übertragen, weshalb sich gegenüber der Spannungsebene von 320 Kilovolt die Anzahl der benötigten Kabel reduziere.

Die technische Eignung und Betriebssicherheit der 525-Kilovolt-Kabel seien "in einer langjährigen Testphase" erprobt worden, so Tennet. Als weitere Pluspunkte des Kabeltyps werden geringere Übertragungsverluste und geringere Tiefbauarbeiten genannt. Das soll "neben wirtschaftlichen Vorteilen" eine "landschaftsschonende Realisierung" des umstrittenen Projekts ermöglichen. Unter anderem in Unterfranken kämpfen Anwohner seit Jahren gegen die geplante "Stromautobahn". Den Streit dürfte auch die jüngste Ankündigung nicht beenden: Der Wechsel des Kabeltyps hat erst einmal keine Auswirkung auf einen möglichen Trassenverlauf. Derzeit legt die Bundesnetzagentur schrittweise einen 1000 Meter breiten und verbindlichen Trassenkorridor fest. Für den Korridor in Bayern steht das Ergebnis der Prüfung noch aus.

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Quelle:
SZ vom 30.06.2020
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