Süddeutsche Zeitung

Aufräumen beim Automobilclub:ADAC baut Geschäftsführung um

Nach dem Skandal um manipulierte Zahlen beim Gelben Engel geht das Aufräumen beim ADAC weiter. Der Automobilclub holt nun einen Compliance-Fachmann in die Geschäftsführung, der beim Neuaufbau helfen soll.

Von Dieter Sürig, München

Der Automobilclub ADAC baut seine Spitze nach dem Skandal um manipulierte Zahlen beim Gelben Engel weiter um. Die Wirtschaftspüfer von Deloitte hatten zwar die Scherben der Affäre zusammengetragen, der ADAC holt nun aber einen Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft KPMG in die Geschäftsführung, um weiter aufzuräumen. Der 40-jährige Wirtschaftswissenschaftler Thomas Kagermeier soll die Geschäftsbereiche Finanzen, IT und Services verantworten und tritt sein Amt im Juni an.

ADAC-Vizepräsident August Markl, der die Gelbe-Engel-Affäre vor einem Monat für aufgearbeitet erklärt hatte, sagte, dass Kagermeier den Neuaufbau des Automobilclubs mitgestalten werde. "Ich freue mich, dass er sich dazu entschieden hat, gemeinsam mit uns den Reformweg zur Neuausrichtung des ADAC zu gehen und operative Verantwortung zu übernehmen", so Markl.

Bei der Auswahl dürfte eine wichtige Rolle gespielt haben, dass Kagermeier bei der KPMG bislang auch damit beschäftigt war, interne Kontrollsysteme und Compliance-Leitbildern zu entwickeln. Außerdem war er für Jahres- und Abschlussprüfungen von Versicherungen und Konzernen zuständig und hatte Personalverantwortung. Neben Kagermeier gehören künftig Marion Ebentheuer und Mahbod Asgari der Geschäftsführung des ADAC an. Hauptgeschäftsführer Karl Obermair hatte den ADAC ebenso wie Präsident Peter Meyer im Februar verlassen müssen.

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