Süddeutsche Zeitung

Raumfahrt:Nasa verschiebt bemannte Mondmission auf frühestens 2025

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Es gebe Probleme mit der Rakete und dem Raumschiff, teilt die US-Raumfahrtbehörde mit. Auch bei einer kommerziellen Mondmission läuft derzeit nicht alles glatt.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die zuvor für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung Artemis 2 wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschoben. Die geplante bemannte Mondlandung Artemis 3 werde sich entsprechend auf September 2026 verschieben, teilte die Nasa bei einer Pressekonferenz mit.

Artemis 4, eine weitere geplante Mondlandung, sei nach wie vor für September 2028 anvisiert. "Wir machen etwas unglaublich Schwieriges", sagte Nasa-Chef Bill Nelson. "Und Sicherheit hat für uns höchste Priorität." Deswegen wolle man den Teams mehr Zeit geben, um an den derzeitigen Herausforderungen zu arbeiten.

Eigentlich hatten die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen schon im November 2024 mit der Orion-Kapsel rund zehn Tage lang um den Mond herum fliegen sollen. Sie wären die ersten vier Raumfahrer in der Nähe des Mondes gewesen, seit die Astronauten der Apollo 17-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten. Ende 2022 waren das Raketensystem Space Launch System und die Kapsel Orion erstmals unbemannt erfolgreich getestet worden. Rund ein Jahr nach Artemis 2 sollte mit Artemis 3 ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung folgen.

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Artemis-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen - ursprünglich war das bereits bis 2024 angesetzt, diese Zeitplanung war von Experten aber bereits von Beginn an angezweifelt worden. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an Artemis beteiligt.

Zwölf Menschen bislang auf dem Mond

Zuletzt waren mit der Apollo 17-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond - die Landung erfolgte am 11. Dezember 1972. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den Apollo-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Schlechte Nachrichten mit Bezug zum Mond gab es jüngst auch von einem privaten Raumfahrtunternehmen. Die Mission mit dem Ziel einer ersten erfolgreichen kommerziellen Landung auf dem Mond scheiterte. Aufgrund eines Treibstoff-Lecks seien die Triebwerke wahrscheinlich nur noch für einen kurzen Zeitraum in der Lage, die Kapsel Peregrine in einer stabilen Position zu halten, teilte das Unternehmen Astrobotic aus Pittsburgh in der Nacht zum Dienstag mit. "Derzeit ist unser Ziel, Peregrine so nah wie möglich zur Mondbahn zu bringen, wie wir können, bevor sie die Fähigkeit verliert, sich zur Sonne zu orientieren und daraufhin die Batterien leergehen."

Die Kapsel sollte eigentlich Ende Februar auf dem Erdtrabanten in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste - unbemannte - US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen.

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