Süddeutsche Zeitung

Fahndung nach Marsalek:Polizei bittet Bevölkerung um Hilfe

Seit sieben Wochen ist das ehemalige Mitglied des Wirecard-Vorstandes auf der Flucht. Nun wendet sich die Polizei an die Öffentlichkeit.

Die Polizei bittet jetzt die Bevölkerung, bei der Suche nach Jan Marsalek zu helfen, dem flüchtigen Ex-Vorstand des Skandalunternehmens Wirecard. Das Fahndungsplakat zeigt zwei Fotos des 40-jährigen, eines mit Vollbart von 2017, eines ohne Bart von 2019. Er stehe "in dringendem Verdacht, sich des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in Milliardenhöhe, des besonders schweren Falls der Untreue und weiterer Vermögens- und Wirtschaftsstraftaten strafbar gemacht zu haben".

Marsalek gilt als Drahtzieher der Bilanzmanipulationen von Wirecard in Asien. Am 19. Juni verweigerten die Wirtschaftsprüfer von EY dem Zahlungsdienstleister das Testat. Kurz darauf gab Wirecard zu, dass angegebene Guthaben von 1,9 Milliarden Euro wohl nie existierten und erklärte die Insolvenz. Bald soll Wirecard auch aus dem Dax fliegen. Die Deutsche Börse teilte am Mittwoch mit, dass sie dafür ihre Regeln ändert. Insolvente Unternehmen werden künftig mit einer Frist von zwei Handelstagen aus den Dax-Auswahlindizes der Deutschen Börse entfernt. Die Regeländerung tritt zum 19. August in Kraft

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Quelle:
SZ vom 13.08.2020
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