Süddeutsche Zeitung

Warsteiner:Besser kaufen - als gekauft werden

Wenige Tage, nachdem ein Magazin über einen Eigentümerwechsel bei der familieneigenen Braugruppe Warsteiner spekuliert hatte, geht das Unternehmen in die Offensive - und kündigt seinerseits Zukäufe an.

Stefan Weber

"Wenn sich Gelegenheiten ergeben, schließen wir Akquisitionen in Deutschland nicht aus", sagte am Mittwoch ein Unternehmenssprecher.

Meldungen, wonach die Eigentümerfamilie Cramer auch unter dem Druck finanzieller Probleme einen Rückzug plane, seien "komplett falsch und völlig aus der Luft gegriffen". Warsteiner besitze genügend Liquidität, um weitere Marken zu erwerben.

Neben der auch international vertriebenen Stammmarke Warsteiner verfügt die Privatbrauerei über eine Reihe regional vertretener Brauereien, wie zum Beispiel Herforder oder Frankenheim, die in den vergangenen fünf Jahren erworben wurden.

Der am Mittwoch bekannt gegebene Verkauf der im Jahre 1994 gegründeten argentinischen Brauerei Isenbeck hat die Finanzsituation bei Warsteiner verbessert. Mit dem neuen Eigentümer, dem britischen Getränkekonzern SABMiller, hat das Familienunternehmen aus dem Sauerland eine Lizenzvereinbarung getroffen.

Der Ausstoß der argentinischen Brauerei, die etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt, hatte im vorigen Jahr etwa 600.000 Hektoliter betragen. Warsteiner begründet den Verkauf mit der bereits vor einigen Jahren getroffenen Entscheidung, in wirtschaftlich und politisch instabilen Ländern auf Partner zu setzen, anstatt selbst Produktionsstandorte zu betreiben. Im Jahr 2008 hatte das Unternehmen drei eigene Brauereien in Afrika in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Castel Gruppe eingebracht.

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Quelle:
SZ vom 25.11.2010
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