Süddeutsche Zeitung

Volkswagen:Fertigung von VW-Golf vorübergehend eingestellt

Im Wolfsburger Stammwerk von Europas größtem Autobauer Volkswagen soll die Fertigung des Modells Golf für mindestens eine Woche ausgesetzt werden.

Grund ist der Streit mit einer Zulieferer-Gruppe, von der VW Getriebeteile und Sitzbezüge erhält. Von Montag an entfallen dann auch entsprechende Arbeitsschichten der Belegschaft.

Mindestens eine Woche lang werden voraussichtlich 20 000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. "Viele machen sich hier bei uns in Wolfsburg Sorgen, wie es weitergeht", sagt Betriebsratschef Bernd Osterloh.

Gewinneinbußen im dreistelligen Millionen-Bereich

Volkswagen war bereits gerichtlich gegen den Zulieferer vorgegangen und hatte eine Einstweilige Verfügung erwirkt. Der Autobauer kündigte an, die Lieferungen notfalls mit Ordnungsgeldern sowie Ordnungshaft durchzusetzen.

Das Land Niedersachsen, das VW-Anteilseigner ist, befürwortet solche Zwangsmaßnahmen. Der bereits beträchtliche Schaden vergrößere sich mit jedem Tag, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Hannover.

Die Lieferanten werfen Volkswagen einen Misssbrauch seiner Marktmacht vor. Sie betonen, der Konzern sei für die Lage selbst verantwortlich. VW habe Verträge frist- und grundlos gekündigt und dafür keinen Ausgleich gezahlt.

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