Süddeutsche Zeitung

Tarifstreit:Ufo sagt Streik bei Lufthansa ab

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Streik abgesagt

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo sagt den ursprünglich für Donnerstag und Freitag angesetzten Streik bei der Lufthansa ab. Grund sei, dass die Airline sich deutlich bewegt habe. Die Lufthansa habe sich im Streit um die Alters- und Übergangsversorgung "deutlich" auf das Kabinenpersonal zubewegt, teilte die Gewerkschaft mit. Beide Seiten hatten zuvor wieder die Verhandlungen aufgenommen, um den Konflikt zu entschärfen.

Eigentlich wollten die Flugbegleiter die Arbeit ab Donnerstag für mindestens zwei Tage niederlegen. Ufo hatte die Lufthansa erst vor zwei Wochen sieben Tage lang bestreikt, etwa eine halbe Million Passagiere waren davon betroffen.

Ufo teilte ebenfalls mit, dass die Gewerkschaft bei einem Jobgipfel zugesagt habe. Bei dem Jobgipfel will die Lufthansa Anfang Dezember alle beteiligten Gewerkschaften an einen Tisch holen - neben Ufo auch die Pilotenvereinigung Cockpit und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.

Die Hintergründe des Tarifstreits

Der Konflikt zwischen Ufo und Lufthansa umfasst fast zwei Dutzend Streitpunkte. Am wichtigsten sind die Übergangs- und Altersversorgung. Das Pensionssystem soll von einer Garantierente auf garantierte Beiträge umgestellt werden. Die Lufthansa will nur noch fixe Rentenzuschüsse zahlen, nicht mehr wie bisher die absolute Höhe der Renten garantieren. Beide Seiten sind sich im Grundsatz darüber einig, dass das neue Pensionsmodell für die Flugbegleiter kommen soll, sie diskutieren aber weiter die genauen Modalitäten.

Der zweite wichtige Streitpunkt ist die Billigflugsparte Eurowings. Lufthansa unterschrieb bereits Ende 2014 einen Vorvertrag, in dem sie sich dazu bereit erklärte, mit Ufo einen Tarifvertrag für die neue Fluggesellschaft auszuhandeln, der auf die Marktanforderungen im Billigflugsegment zugeschnitten ist. Der Gewerkschaft zufolge ist der Konzern später aber wieder von seinen früheren Zusagen abgerückt. Unter anderem hat Lufthansa in Wien den Ableger Eurowings Europe gegründet, für den nicht die Gewerkschaft Ufo, sondern die österreichische Gewerkschaft Vida zuständig ist.

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SZ/Reuters/jfl/jasch
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