Süddeutsche Zeitung

Sparprogramm:Hypo-Vereinsbank streicht knapp 1300 Stellen in Deutschland

Von Stephan Radomsky

Seit Dienstag ist klar: Der italienische Bankenkonzern Unicredit will in den kommenden Jahren noch einmal kräftig beim Personal sparen - und auch die deutsche Tochter Hypo-Vereinsbank (HVB) muss sich beteiligen.

Nun ist nach SZ-Informationen auch klar, wie viele Stellen bei der Nummer drei der deutschen Privatbanken noch einmal wegfallen: Es sind knapp 1300 bis Ende 2030. "Die Hypo-Vereinsbank hat eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat geschlossen, mit der wir 10 918 Vollzeitkräfte in der Hypo-Vereinsbank inklusive Töchter bis Ende 2030 garantieren", bestätigte ein Sprecher. In Deutschland hatte die Bank nach eigenen Angaben zuletzt 12 205 Vollzeitstellen.

Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier hatte am Dienstag angekündigt, dass der Konzern vor allem in Italien, Deutschland und Österreich bis Ende 2023 insgesamt 8000 Stellen streichen will. Es ist der zweite großangelegte Abbau in wenigen Jahren, schon beim Ende 2016 aufgelegten Sparprogramm waren im Konzern 14 000 Jobs weggefallen. Damals war die HVB mit 2400 Vollzeitstellen beteiligt gewesen. Außerdem kündigte Mustier an, nochmals insgesamt 500 Filialen in Westeuropa schließen zu wollen.

Zugleich will der Konzern viel Geld investieren: Im Schnitt soll Unicredit etwa 900 Millionen Euro jährlich für die IT-Ausstattung ausgeben. Acht Milliarden Euro sind zudem für die Pflege des Aktienkurses vorgesehen, davon sechs Milliarden als Dividenden und zwei Milliarden für Aktienrückkäufe. Finanziert werden soll all das aus dem "harten" Gewinn ohne Einmaleffekte, der dem Plan zufolge ebenfalls kräftig steigen soll: von 4,3 Milliarden Euro im kommenden Jahr auf fünf Milliarden bis Ende 2023.

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