Süddeutsche Zeitung

"Person Finder" und "Security Check":Wie Facebook und Google in Nepal helfen

Von Johannes Boie

Nach Naturkatastrophen herrscht häufig Chaos in den betroffenen Gebieten. Wer lebt? Wer ist verletzt, wer ist gestorben? Wo wird Hilfe am dringendsten benötigt? Akkurate Informationen sind dann notwendig, aber schwer zu bekommen. Google und Facebook könnten helfen, mehr Klarheit zu schaffen.

Nur Stunden nach dem Erdbeben in Nepal haben sie deshalb neue Funktionen freigeschaltet. Beide Firmen nutzen dafür ihre enorme Verbreitung und hohe Anzahl an Nutzern.

So hilft der "Security Check" bei Facebook

Facebooks Hilfswerkzeug ist ein Knopf, mit dem sich Nutzer selbst oder gegenseitig als "in der Region" und "in Sicherheit" markieren können. Von der Funktion machen viele Menschen Gebrauch. So entstehen schnell Datensätze, mit denen sich feststellen lässt, welche Personen und Orte betroffen sind.

Google bietet den "Personfinder" an

Googles "Personfinder" ist eine Datenbank, in die jeder Nutzer den Namen von Vermissten oder möglichen Opfern der Katastrophe eintragen kann. Nutzer am Unglücksort wissen so, nach wem sie suchen, und sie können die Datenbank updaten: "Jemand weiß, dass diese Person lebt." Derzeit enthält die Datenbank Hunderte Einträge, unter den Gesuchten sind auch Deutsche. Viele Einträge haben derzeit den Status "unspecified", unbekannt.

Eine ältere Version des "Personfinder" hatte Google bereits 2010 nach dem Erdbeben in Haiti aktiviert. In Anbetracht der Notlage sind die Daten frei zugänglich. Spezialisierte Firmen wie Relief Web arbeiten die Daten grafisch auf und geben Koordinatoren von Hilfseinsätzen einen Überblick über die Katastrophe. Andere Internetdienste, wie der Telefonservice Viber, bieten ihren Service für Nepal kostenfrei an, um Kommunikation zu ermöglichen.

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Quelle:
SZ vom 27.04.2015
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