Süddeutsche Zeitung

Öl-Pipeline:US-Armee gibt Grundstück für Pipeline in North Dakota frei

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Die US-Streitkräfte machen den Weg für den letzten Bauabschnitt der umstrittenen Ölpipeline Dakota Access frei. Die von US-Präsident Donald Trump angeordnete Überprüfung des Bauvorhabens sei abgeschlossen, erklärte das Ingenieurskorps der Armee. Dem Bau auf der ursprünglich geplanten Route am Missouri-Fluss und nahe dem Oahe-Staudamm in North Dakota werde die Genehmigung erteilt. Der zu bebauende Teilabschnitt nördlich des Indianerreservats Standing Rock gehört den Streitkräften.

Präsident Trump hatte Ende Januar zwei hochumstrittene Pipeline-Projekte wiederbelebt, die Trumps Vorgänger Barack Obama gestoppt hatte. Trump unterzeichnete zwei Dekrete, mit denen er sowohl die Dakota-Access-Pipeline als auch die Keystone-XL-Pipeline neu genehmigte.

Der Vorsitzender der Stammesregierung von Standing Rock, Dave Archambault, sagte, die Bewohner des Reservats seien angesichts der Entscheidung der US-Armee "unerschrocken". Auch wenn die Pipeline fertiggestellt sei und der Betrieb beginne, werde man weiter vor Gericht ziehen, um sie schließen zu lassen. Umweltschutz- und Menschenrechtsgruppen wie Greenpeace und Amnesty International USA kritisierten die Ankündigung. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump stelle den Gewinn von Unternehmen über das Wohl des Indianerstammes und über die Umwelt, hieß es. Der Gouverneur von North Dakota begrüßte hingegen die Bekanntgabe des US-Militärs.

Monatelange Proteste

Die Dakota-Access-Ölpipeline hatte in den vergangenen Monaten für besonders heftige Auseinandersetzungen gesorgt. Nach erbitterten Protesten von Ureinwohnern und Umweltschützern verhängte das Ingenieurskorps der US-Armee Anfang Dezember einen vorläufigen Baustopp und ordnete die Prüfung von Alternativen zum bisherigen Leitungsverlauf an.

Sioux-Indianer hatten monatelang mit Unterstützung anderer Stämme und von Umweltaktivisten gegen die Pipeline demonstriert, die von North Dakota durch mehrere Bundesstaaten bis nach Illinois verlaufen soll. Die Sioux wehren sich gegen das Projekt, weil die Pipeline durch heilige Stätten auf dem Land ihrer Vorfahren verlaufen soll. Zudem befürchten die Ureinwohner eine Verseuchung ihres Trinkwassers durch Lecks in der Leitung.

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