Süddeutsche Zeitung

Nach US-Ausstieg:Australien will Handelsabkommen TPP retten - und blickt nach Asien

Nach dem Austritt der USA aus dem Handelsabkommen TPP sucht Australien nach Wegen, den Pakt noch zu retten: Man müsse sehen, ob TPP als Abkommen von "12 minus 1" Ländern funktionieren könne, sagte Handelsminister Steve Ciobo und kündigte Gespräche mit den anderen beteiligten Staaten an. Mit Kanada, Mexiko, Japan, Neuseeland, Singapur und Malaysia werde bereits nach einer Alternative gesucht.

Sein neuseeländischer Amtskollege Todd McClay äußerte sich im gleichen Sinne und fügte hinzu, schon vergangene Woche seien auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos entsprechende Kontakte initiiert worden.

"Es gibt gewiss die Möglichkeit, dass China TPP beitritt"

Australiens Regierungschef Malcolm Turnbull nannte den Ausstieg der USA aus dem Abkommen einen großen Verlust. Er habe jedoch mit seinen Amtskollegen aus Japan, Neuseeland und Singapur schon darüber gesprochen, TPP ohne die Vereinigten Staaten umzusetzen. Auch den Beitritt eines neuen Mitgliedsstaates will Turnbull nicht mehr ausschließen: "Es gibt gewiss die Möglichkeit, dass China TPP beitritt", ergänzte Turnbull. Das Land war bislang ein scharfer Kritiker des Abkommens. Die chinesische Regierung wertete das Abkommen als einen Versuch, Chinas Rolle in der Pazifik-Region einzugrenzen.

US-Präsident Donald Trump hatte am Montag per Erlass den Austritt der USA aus TPP erklärt. Dreizehn Staaten aus dem Pazifikraum hatten die Verträge bereits unterzeichnet. TPP war allerdings noch nicht in Kraft getreten, da bislang nur Japans Parlament den Vertrag ratifiziert hatte. Das Land war eine treibende Kraft hinter TPP gewesen. Der japanische Wirtschaftsminister Nobuteru Ishihara sagte: "Unsere Auffassung, dass freier Handel die Grundlage von Wirtschaftswachstum ist, hat sich nicht geändert."

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