Süddeutsche Zeitung

Galaxy S9 und S9+:Samsung feiert die Kamera

Lesezeit: 1 min

Von Helmut Martin-Jung, Barcelona

Die Aufgabe wird von Jahr zu Jahr größer: Wie preise ich ein Smartphone an, das nicht so besonders viel mehr kann als der Vorgänger? Samsung, der Marktführer, hat sich bei seiner Pressekonferenz am Vorabend des Mobile World Congress in Barcelona für eine Ein-Säulen-Strategie entschieden. Nahezu die gesamte Präsentation des Galaxy S9 und S9+ drehte sich um die neue Kamera, die vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Ergebnisse liefern soll.

Andere Merkmale der neuen Smartphones wurden mehr oder weniger nur am Rande erwähnt, mit Ausnahme der Fähigkeiten bei Augmented Reality (AR). Samsung baute das sogar live in Präsentation ein. Die App für die Veranstaltung machte es möglich, dass sich die Eintrittskarte virtuell in das neue Handy verwandelte und betrachtet werden konnte.

Das funktionierte allerdings auch mit Handys der Vorgängergenerationen und sogar mit iPhones, was das Dilemma der Hersteller ein weiteres Mal deutlich machte. Das Innovationspotenzial bei Smartphones ist noch nicht völlig, aber doch weitgehend ausgeschöpft. Auch ein Handy von vor zwei Jahren kann nahezu genauso viel wie die neuesten, sehr teuren Geräte.

Samsung will auch am virtuellen Assistenten Bixby festhalten. Ob es damit gelingt, gegen die Dickschiffe Google und Amazon ernsthaft zu konkurrieren oder auch nur mit ihnen mitzuhalten, darf bezweifelt werden. Bestenfalls könnte sich Samsungs digitaler Helfer mit den anderen Assistenten zusammentun, um dann Funktionen speziell für Samsung-Smartphones dazu zu liefern.

Das S9 kommt wie der direkte Vorgänger mit einem Bildschirm, der die gesamte Vorderseite ausfüllt. Einen Fingerabdrucksensor gibt es auch, die Ingenieure haben ihn allerdings unter die Kamera verpflanzt, so dass man mit dem Finger nicht mehr die Kameralinse verschmiert. Wäre ja schade, denn die ist ja das Herz des neuen Handys. Das S9+ bringt sogar eine Doppelkamera mit, eine für Weitwinkel, eine für Teleaufnahmen.

Neben der lichtstarken Kamera, die auch einen neuen, verbesserten Bildsensor enthält, kann die Kamera auch Zeitlupenvideos mit 960 Bildern pro Sekunde aufnehmen, und das in HD. Das, sowie die große Blendenöffnung von f 1,5 ist neuer Rekord. Ob dies allerdings auch zu Verkaufsrekorden führt, wird sich zeigen müssen. Im vierten Quartal 2017 war die Anzahl verkaufter Smartphones nach Zahlen des Beratungsunternehmens Gartner erstmals in der Geschichte dieser Gattung zurückgegangen.

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