Süddeutsche Zeitung

Microsoft:Teams und Outlook funktionieren wieder

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Pünktlich zum Start des Arbeitstags in Deutschland waren die Microsoft-Dienste ausgefallen. Für Microsoft kommt die Störung zu einem unpassenden Zeitpunkt.

Von Max Muth

Es lädt und lädt und lädt. So ging es heute Tausenden, Hunderttausenden, vermutlich eher Millionen Nutzern von Produkten des US-Softwareherstellers Microsoft. Ein Blick in soziale Medien offenbart: Der Ausfall von Microsofts Infrastruktur betraf nicht nur Deutschland, auch Nutzer in den USA und in Indien beschwerten sich über schlechte Performance und nicht abrufbare E-Mails.

Microsoft machte Änderungen am Netzwerk als Ursache für beeinträchtigte Verbindungen zu den Servern der Cloud-Sparte Azure aus. Diese seien inzwischen rückgängig gemacht worden, teilte das Unternehmen auf Twitter mit. Bei den meisten Kunden sollten die Dienste daher wieder problemlos laufen.

Der Software-Konzern machte bislang keine Angaben zur Zahl der Betroffenen. Azure zufolge waren Dienste in fast allen Regionen der Welt beeinträchtigt. Lediglich China und die Plattform für Regierungen seien nicht betroffen. Anders als bei einem Ausfall vergangenen Juli war diesmal nicht nur Teams betroffen, sondern so gut wie alle Microsoft-Produkte. Exchange Online, Outlook, Share Point Online, One Drive.

Auf der Kurznachrichtenplattform Twitter löste der Ausfall einige Erheiterung aus. Besonders für Nutzer in den USA ist das nachvollziehbar. Unternehmen dort hatten wenig zu befürchten. In den USA war es gerade spät in der Nacht. In Europa dagegen traf der Ausfall die Menschen zum Beginn der Kernarbeitszeit. In Tausenden Unternehmen, in denen Konferenzen remote oder hybrid abgehalten werden, dürfte die Arbeit zunächst stillgestanden haben.

Pünktlich zum Start des Arbeitstags in Deutschland

Dass weltweit Software-Dienste ausfallen, ist nicht besonders ungewöhnlich. Im Juni 2022 etwa warf ein Problem beim Web-Infrastruktur-Anbieter Cloudflare Hunderte populäre Internetseiten aus dem Netz, darunter Shopify, Discord und Fitbit. Auch Messenger wie Whatsapp oder Social-Media-Seiten wie Facebook und Twitter haben immer wieder mal mit Problemen zu kämpfen. Dass Microsofts Produktivitätsdienste weltweit komplett ausfallen, ist jedoch ungewöhnlich.

Der Ausfall kommt für Microsoft zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Regulatoren in der EU und den Vereinigten Staaten überlegten zuletzt immer wieder, ob das Unternehmen nicht in einigen Bereichen zu groß und zu mächtig geworden sei. Alternativen für Produktivitätssoftware gibt es wenige, zumal Microsoft Kunden extrem attraktive Angebote für Komplettlösungen machen kann. In den vergangenen Jahren hatte Microsoft intensiv versucht, Kunden anstelle von lokal installierten Produkten in die von ihnen betriebene Cloud zu locken. Die Gefahr dabei zeigt der heutige Ausfall deutlich: Wenn alles künftig über die Cloud von Microsoft läuft, dann steht bei einem Ausfall dieser Cloud eben auch alles still.

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