Süddeutsche Zeitung

Lamborghini-Rückruf:Hilfe, mein Lamborghini brennt

Lesezeit: 1 min

Von Valentin Dornis

Wer einen Lamborghini kauft, der will damit in der Regel auch gesehen werden. Das aggressive Design fällt auf der Straße sofort auf und ist ein Markenzeichen der italienischen Sportwagen-Marke, die zum Volkswagenkonzern gehört. Doch wer in dem Modell Aventador unterwegs ist, könnte versehentlich auch aus einem anderen Grund Aufmerksamkeit erregen - weil sein Auto Feuer fängt. Ein Problem mit der Tankanlage kann in bestimmten Fällen dazu führen, dass Benzin austritt und sich entzündet. Lamborghini lässt deswegen weltweit diese Wagen zurückrufen.

Die Ausmaße des Rückrufs sind in absoluten Zahlen zwar überschaubar, relativ gesehen aber enorm für den Luxus-Produzenten. Betroffen ist die gesamte Produktion der entsprechenden Aventador-Modelle von 2012 bis 2017. Weltweit sind das rund 5 900 Autos, in Deutschland etwa 430. Zum Vergleich: Insgesamt lieferte Lamborghini im Jahr 2016 weltweit nur 3 457 Wagen aus - alle Modelle zusammengenommen.

Sieben Fälle von brennenden Lamborghini Aventador sind bekannt

Bereits am 10. Februar seien die Lamborghini-Händler über die Probleme informiert worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Es sei "ein freiwilliger Rückruf", mit dem Lamborghini den Kunden entgegenkommen wolle. Aufsehen erregt das Problem erst eine Woche später, als in den USA die zuständige Behörde für Straßensicherheit NHTSA einen Bericht veröffentlichte, in dem die Probleme detailliert beschrieben wurden.

Im Internet kursieren schon seit mehr als einem Jahr verschiedene Videos von Lamborghini-Sportwagen, die in Flammen aufgehen. Diese Videos seien dem Unternehmen zwar bekannt, ob es sich dabei um Folgen der Probleme mit der Tankanlage handele, könne man aber nicht bestätigen, sagte der Sprecher. Nur so viel: "Wir wissen von sieben Fällen, in denen Autos tatsächlich Feuer gefangen haben". Die Fahrzeuge seien dadurch aber nicht komplett zerstört worden, außerdem hätten die Wagen umgebaute Abgasanlagen von Fremdherstellern gehabt. Wenn der Fahrer dann zum Beispiel an der Ampel mit dem Gaspedal herumspiele und Flammen aus dem Auspuff schlagen, könne sich das zuvor ausgetretene Benzin und damit auch Teile des Fahrzeughecks entzünden.

Kunden werden nun dazu aufgerufen, ihr Auto in die Werkstatt zu bringen. Dort sollen die betroffenen Teile dann innerhalb von einem bis zwei Tagen ausgetauscht werden.

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Quelle:
SZ vom 17.02.2017
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