Süddeutsche Zeitung

Halbjahresbilanz:Gewinn der Bahn sinkt dramatisch

Höherer Umsatz, niedrigerer Gewinn

Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2015 einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Ergebnis nach Steuern sank von 642 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 391 Millionen Euro, ein Minus von gut 39 Prozent. Das Unternehmen bleibt seit Jahren hinter den Erwartungen zurück.

Wie der bundeseigene Konzern mitteilte, erhöhte sich der Umsatz von Januar bis Juni um 1,3 Prozent auf 20 Milliarden Euro. Vorstandschef Rüdiger Grube führte das schwache Ergebnis auf die Lokführerstreiks und mehrere Unwetter zurück.

Dem Konzern macht auch die Konkurrenz durch die Fernbusse zu schaffen, eine oft wesentlich günstigere Alternative bei Zugverbindungen. Dazu kommen Probleme im Schienengüterverkehr und der Verlust von Aufträgen im Regionalverkehr.

Bahn-Chef Grube baut Konzern um

Ein großangelegter Umbau des Unternehmens soll die Wende bringen. Bahn-Chef Grube hatte dem Aufsichtsrat am Montag einen Sechs-Punkte-Plan zum Umbau des Konzerns vorgelegt, um auf die Schwierigkeiten in mehreren Geschäftsfeldern zu reagieren. Die Konzernstrukturen sollen schlanker werden.

So wird der Vorstand von acht auf sechs Personen verkleinert: Vier Vorstände sollen ausscheiden und nur teilweise ersetzt werden. Einer der Neulinge: der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla. Er war wegen seines schnellen Wechsels zum Staatskonzern scharf kritisiert worden. Im Bahnvorstand soll er nun für die politischen Beziehungen zuständig sein, für Recht und dafür, dass im Konzern Gesetze und Regeln eingehalten werden.

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