Süddeutsche Zeitung

Euro-Krise:Moody's droht Spanien mit Herabstufung

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Das nächste Euro-Land im Visier der Ratingagenturen: Moody's hat Spanien eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit angedroht. Die Bewertung der spanischen Bonität mit "Aa2" werde überprüft. Der Euro-Kurs ist bereits gefallen.

Die Ratingagentur Moody's hat dem Euro-Schuldensünder Spanien eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit angedroht. Aktuell steht die Bewertung von Moody's für Spanien noch auf "Aa2". Dies ist die drittbeste Note, die die Ratingagentur vergibt. Vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise sieht Moody's nach eigener Aussage jedoch wachsende Risiken für die Besitzer von spanischen Staatsanleihen. Die Bewertung der spanischen Bonität werde deswegen überprüft, teilte Moody's mit, eine neuerliche Herabstufung sei möglich. Erst im Frühjahr hatte sich Spanien im Moody's Rating von "Aa1" auf "Aa2" verschlechtert.

Je schlechter die Bonität eines Staates beurteilt wird, desto teurer und schwieriger wird es für diesen, sich Geld zu besorgen. Für ihre Einstufungen verwendet Moody's einen Buchstabencode: Die Skala beginnt mit der Bestnote Aaa (Englisch: "Triple A"). Es folgen Aa, A, Baa, Ba, B, Caa, Ca, C. Zudem werden die Ratings jeweils mit Zahlen von eins bis drei unterteilt. Aa1 ist also besser als Aa2.

Bei der Note Ba1 beginnt der spekulative Bereich, der auch "Ramsch" (englisch: "Junk") genannt wird. Die Skala reicht bis C - das bedeutet, dass ein Ausfall des Schuldners eingetreten ist. Die beiden anderen Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch verwenden leicht abgewandelte Buchstabencodes.

Der Kurs des Euro fiel als Reaktion auf die Aussagen Moody's zu Spanien unter die Marke von 1,43 Dollar. Im frühen Handel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,4283 Dollar. Moody's Androhung habe die Unsicherheit erhöht und den Euro belastet, sagten Händler.

Die deutschen Staatsanleihen hingegen starteten mit starken Gewinnen in den Handel. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,36 Prozent auf 129,90 Punkte und knüpfte damit an den Höhenflug der vergangenen Handelstage an. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 2,636 Prozent.

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