Süddeutsche Zeitung

Energiewende:US-Investor interessiert sich für deutsches Stromnetz

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Die Energiewende in Deutschland braucht Investitionen. Nun zeigt ein amerikanisches Unternehmen Interesse am größten Netzbetreiber Deutschlands, Tennet. Wirtschaftsminister Rösler ist für Gespräche offen.

Das niederländische Unternehmen Tennet ist der größte Netzbetreiber in Deutschland - und könnte bald Investitionen in Milliardenhöhe erhalten. Das US-Unternehmen Anbaric prüft einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge einen Einstieg in Tennet und wäre damit am deutschen Stromnetz beteiligt.

Die Amerikaner würden etwa drei Milliarden Euro in Tennet investieren wollen, meldet die Wirtschaftswoche. Die Zeitung beruft sich auf das Umfeld des niederländischen Wirtschaftsministeriums. Tennet gehört dem niederländischen Staat und ist für den Anschluss der Windparks in der Nordsee zuständig. 2009 hat das Unternehmen das Hochspannungsnetz des Energieriesen Eon gekauft.

Eine Tennet-Sprecherin wollte zu einem Engagement von Anbaric nichts sagen. "Wir sind gerade dabei, Investoren zu finden." Bei Anbaric war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Tennet spielt in Deutschland eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Windenergie auf See. Der Netzbetreiber war unter Druck geraten, weil sich die Verbindung von Windparks auf der Nordsee mit den Stromnetzen an Land verzögert. Die Windparks sind wichtig, um die Wende in Deutschland hin zu alternativen Energien umzusetzen.

Der Chef des amerikanischen Unternehmens Anbaric, Edward Krapels, wirbt der Wirtschaftswoche zufolge derzeit nicht nur beim niederländischen Wirtschaftsminister Maxime Verhagen für die Investition, sondern auch beim deutschen Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Umweltminister Peter Altmaier (CDU). Bei seinen Besuchen in Berlin und Den Haag habe sich Krapels optimistisch gezeigt.

Eine Sprecherin Röslers sagte, das Wirtschaftsministerium freue sich über "das große Interesse von nationalen und internationalen Investoren am Netzausbau in Deutschland" und stehe für entsprechende Gespräche zur Verfügung. Die Entscheidung, mit welchem Investor Tennet zusammenarbeiten wolle, liege aber beim Unternehmen selbst. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher von Umweltminister Altmaier. Das Unternehmen entscheide, die Politik mische sich da nicht ein.

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