Süddeutsche Zeitung

Dubai: Baustopp für Wolkenkratzer:Saure Gurken im Schlaraffenland

Mit über einem Kilometer sollte "Al Burj" das höchste Gebäude der Welt werden. Nun zwingt die Wirtschaftskrise Dubais Bauherren, das Projekt zu stoppen.

Jens Flottau

Der Name sollte alles sagen. Das neueste Riesen-Projekt im Bau-Schlaraffenland Dubai sollte einfach nur "Al-Burj" (Der Turm) heißen.

Mit über einem Kilometer wäre es das nächste höchste Gebäude der Welt geworden, nicht weit entfernt vom aktuellen und immer noch nicht ganz fertigen höchsten Hochhaus der Welt, dem Burj Dubai (knapp 800 Meter, siehe Bild).

Es ist bezeichnend für die aktuelle Wirtschaftslage, dass die Baufirma Nakheel die Arbeiten am Al-Burj nun für mindestens ein Jahr gestoppt hat.

Diese Entscheidung spiegele "aktuelle Markttrends wider und passt das Angebot an die Nachfrage an", ließ das Staatsunternehmen wissen.

Immense Schulden

Wenn selbst Dubai - bekannt für Projekte wie die künstliche Palmeninsel oder das Hotel Burj al-Arab - auf die Bremse tritt, dann muss es wirklich schlecht stehen mit der Weltwirtschaft.

Doch auch Dubai hat seine eigene Immobilien- und Finanzkrise: riesige Leerstände, fallende Preise, viele gestoppte Bauprojekte. Die zwei größten Immobilienfinanzierer der Region mussten gerettet werden. Und Dubai drücken Schulden in Höhe von 80 Milliarden Dollar.

Es könnte deswegen gut sein, dass Al-Burj noch längere Zeit nur auf Planzeichnungen zu sehen sein wird.

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SZ vom 16.01.2009/tob/gf
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